Krätze im Altenheim: Pflege nicht ausreichend dokumentiert
Im Krätze-Prozess hat eine Gutachterin das Bobinger Altenheim scharf kritisiert.
Der Prozess um angeblich vertuschte Fälle der hoch ansteckenden Infektionskrankheit Scabies (Hautkrätze) in einem Bobinger Altenheim zieht sich in die Länge. Gestern am fünften Verhandlungstag hat Amtsrichter Thomas Müller Froelich weitere Zeugenvernehmungen und die Einholung neuer Beweismittel angeordnet. Wie berichtet, müssen sich der damalige Chef, 50, und die Leiterin des Pflegedienstes, 42, wegen vorsätzlicher Körperverletzung in 16 Fällen verantworten. Sie sollen im Sommer 2011 vom Auftreten der stark juckenden Krätze informiert gewesen sein, sie aber unter der Decke gehalten haben. Erst im Januar 2012 wurde das Gesundheitsamt informiert.
Zeugen liefern kein stimmiges Bild
Die Befragung von Zeugen, wann sie etwas von der Infektionskrankheit erfahren hätten, brachte auch gestern kein stimmiges Bild. Eine Pflegefachkraft, noch immer in dem Heim beschäftigt, beteuerte, ihr sei bei einer Patientin, bei der Krätze später diagnostiziert wurde, „nichts aufgefallen“. Ein Allgemeinarzt, der insgesamt sechs Altenheime betreut, sagte, er habe erst aus der Zeitung vom Auftreten der Krätze erfahren. Er habe Patienten vor Weihnachten 2011 wegen Juckreiz behandelt und eine Salbe verschrieben. „Danach habe ich aus dem Heim nichts mehr gehört.“
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