Pflege-Betrug: Was wollte der Angeklagte mit sieben Millionen in bar?
Plus Er führte ein bescheidenes Leben, verfügte aber über Millionen. Bislang schweigt der Hauptbeschuldigte im Augsburger Pflegeprozess - doch das könnte sich ändern.
Was wollte er mit den Unmengen an Bargeld - sieben Millionen Euro, gebunkert in Koffern zu Hause und in Schließfächern? Warum führte er als Multimillionär offenbar ein sehr sparsames Leben, mit einer bescheidenen Wohnung in einem Augsburger Mehrfamilienhaus? Antworten darauf gibt es im Prozess gegen Marc S., 39, bislang nicht. S., einer der Hauptbeschuldigten in dem groß angelegten Ermittlungsverfahren zu Pflegebetrug in Augsburg und München, schweigt. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, Pflege- und Krankenkassen sowie den Staat um große Summen betrogen zu haben. Andere dagegen reden ausführlich: Mehrere Zeugen, die an den mutmaßlichen Betrügereien beteiligt waren, haben Marc S. inzwischen belastet. Die Aussagen zeigen, wie der ehemalige DJ offenbar zu so viel Geld kommen konnte.
Der Dreh- und Angelpunkt für die Betrügereien soll der Anklage zufolge der Pflegedienst PZA GmbH gewesen sein. Das Kürzel steht für Pflegezentrum Augsburg. Marc S. konnte selbst nicht Geschäftsführer sein, weil er schon zuvor Ärger mit der Justiz hatte. Deshalb soll er Strohmänner und -frauen eingesetzt haben. Tatsächlich aber soll der heute 39-Jährige alles kontrolliert haben - davon sind die Ermittler der Soko "Eule", die bei der Augsburger Kripo gebildet wurde, überzeugt. Eine 35-jährige Frau, die bei der PZA zumindest auf dem Papier als Geschäftsführerin fungierte, sagte am Freitag vor dem Landgericht aus, sie sei in der Realität nur eine Angestellte gewesen. Kennengelernt hatte sie Marc S. vor gut zehn Jahren bei der Arbeit in einer Discothek. Sie jobbte damals an der Bar, er war Discjockey. Später habe sie S. zufällig wieder getroffen. Sie habe ihm erzählt, dass sie auf Jobsuche sei. So sei sie zur PZA gekommen. Obwohl sie mit der Pflegebranche bis dato nichts zu tun hatte.
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