Schimpansen könnten den Zoo in Augsburg verlassen
Plus Dem Augsburger Zoo liegt ein neues Angebot vor, die Menschenaffen nach Großbritannien abzugeben. Aber ist das die richtige Lösung?
Der Augsburger Zoo steckt wegen seiner Schimpansen Coco, Akemo und Nicky in der Zwickmühle. Das Gehege der Menschenaffen muss bis Ende 2021 modernisiert werden, um den Tierschutz zu verbessern. Für den dringend nötigen Umbau fehlt das Geld. Nun gäbe es die Möglichkeit, die drei Augsburger Schimpansen in einer Auffangeinrichtung für Primaten in Großbritannien aufzunehmen.
Das neue Angebot an den städtischen Zoo kommt von Tierrechte-Aktivist Colin Goldner, einem Vertreter des Great-Ape-Projects in Deutschland. Der klinische Psychologe aus Landau an der Isar arbeitet nach eigenen Angaben mit Menschenaffen in der Freilandforschung und hat Verbindungen zu einer Auffangeinrichtung für Primaten in Südengland - dem Wales Ape & Monkey Sanctuary. Goldner sagt, dort gebe es sehr gute Bedingungen, um die Augsburger Menschenaffen aufzunehmen. Das Klima am Golfstrom sei günstig, eine größere Zahl von Schimpansen sei vorhanden. Die Mitarbeiter hätten auch Erfahrung mit der Integration von problematischen Tieren.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Direktorin des Augsburger Zoos sagt, sie könne die Schimpansen nur mit Zustimmung der Verantwortlichen im Zuchtprogramm europäischer Zoos abgeben.
Das stimmt so nicht. Bei dem zitierten Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) handelt es sich um eine innerhalb des Zoodachverbandes (EAZA) eingerichtete und von niemandem außerhalb autorisierte oder mandatierte Vermittlungsagentur von Zootieren (in erster Linie zu „Zuchtzwecken“). Das EEP könnte allenfalls beratend oder empfehlend auftreten, eine rechtlich bindende Entscheidungsbefugnis über Verbleib oder Transfer der Augsburger Schimpansen kommt ihm nicht zu. Insofern braucht der Zoo Augsburg nicht auf eine „Zustimmung“ der Zuchtverantwortlichen zu warten; zumal diese (m.W. ansässig im Zoo Kopenhagen) bislang mit keiner Empfehlung für irgendeinen anderen Abgabeort weltweit dienen konnte (ganz abgesehen davon, dass mit den drei Augsburger Schimpansen nicht „gezüchtet“ werden kann). Die rechtsbindende Entscheidung, die drei Schimpansen abzugeben und den Ort ihrer Verbringung zu bestimmen, liegt ausschließlich beim Zoo bzw. bei der Stadt Augsburg als Trägerin des Zoos (und damit Halterin/ Eigentümerin der Tiere). Das EEP ist insofern irrelevant.