Schulden und Untreue: Einblick in ein gescheitertes Leben
Ein Kaufmann ignoriert Briefe und veruntreut Gelder von Wohnungseigentümern, weil er mit seiner Situation nicht mehr zurechtkommt. Dann kommt die Polizei.
Der erste geplatzte Prozesstermin zeigt das ganze Dilemma, in dem sich der Angeklagte befindet: Der 54-Jährige hat die amtliche Ladung des Gerichts zur Verhandlung einfach ignoriert, das Schreiben ungeöffnet liegen lassen. So wie er es zuvor Hunderte Male mit anderen Briefen getan hat. Er hat den Kopf in den Sand gesteckt, sich einfach um nichts mehr gekümmert. Der zweite Versuch, ihn zu bewegen, sich den Vorwürfen der Justiz zu stellen, ist erfolgreich. Die Anklage wirft dem Kaufmann 191 Fälle der Untreue vor mit einem Schaden von rund 44000 Euro. Als Verwalter mehrerer Wohnungseigentümergesellschaften in Augsburg, Schwabmünchen und München soll er über Jahre hinweg immer wieder kleinere Beträge von den Geschäftskonten abgezweigt haben, um sein tristes Leben zu finanzieren.
Jetzt im Prozess vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Thomas Kirschner sieht sich der Angeklagte selbst als „gescheitert“. Er hat insgesamt rund 150000 Euro Schulden, hat mit den veruntreuten Geldern ständig irgendwelche Löcher gestopft. Obwohl er sehr sparsam lebte, wie ihm auch ein Kripobeamter als Zeuge bescheinigt. Der Angeklagte habe, um Heizkosten zu sparen, einen Holzofen in seinem Büro aufgestellt und mit allen möglichen Holzresten gefeuert. „Er hat sehr bescheiden gelebt“, sagt der Zeuge.
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