Seit 150 Jahren ist der Fünffingerlesturm Solist
1868 wurde die anschließende Stadtmauer abgebrochen. Der Turm überlebte als „historisches, malerisches Objekt“
Viele Augsburgerinnen und Augsburger, die sich mit „ihrer“ Stadt identifizieren, haben ein sensibles historisches Bewusstsein. Das kommt beim Fünffingerlesturm zum Ausdruck. Als im Jahr 2002 seine Öffnung für Besucher vorgeschlagen wurde, herrschte bei vielen erst mal Skepsis und Ratlosigkeit, daraus entwickelte sich massiver Widerstand. Befürworter und Gegner gruppierten sich. Mit der Aufstellung einer Stahltreppe im Jahre 2008 gingen die emotionalen Wogen hoch. Es dauerte zehn Jahre, ehe die Treppe an den Turm „andocken“ durfte. Am 9. September, dem Tag des offenen Denkmals, durfte sie erstmals von Besuchern benützt werden.
Die „Treppengeschichte“ geht als jüngstes Kapitel in die bislang 564-jährige Geschichte des Fünffingerlesturms ein. Sie beginnt mit seiner Erbauung anno 1454 – also 38 Jahre vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492. „Dieser Mauerturm, im Volksmund Fünfgradturm genannt, steht hier seit dem Jahr 1454“ informiert die Inschrift einer Steintafel über dem ebenerdigen Zugang. Das dürfte seine Richtigkeit haben: Anno 1454 habe die Reichsstadt die niedrigen Mauern um die Jakobervorstadt um zwei „pinnati turres“ (Türme mit Spitzen) verstärkt, berichtet ein Chronist. Diese Dachform war im 15. Jahrhundert modern. Das Oblattertor, das Frauentor, das Gögginger und das Rote Tor hatten damals ähnliche mehrtürmige Spitzdächer.
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