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  3. Senioren: Gegenprogramm zum Pflege-TÜV soll Schlupflöcher für Heime stopfen

Senioren
29.09.2014

Gegenprogramm zum Pflege-TÜV soll Schlupflöcher für Heime stopfen

Der Pflege-TÜV steht in der Kritik, weil auch schlechte Heime immer wieder gute Noten bekommen.
Foto: Marcus Merk

Der Pflege-TÜV macht unzufrieden: Er ermöglicht gute Noten trotz Mängeln in manchen Heimen. Jetzt kommt ein Gegenprogramm, bei dem es wirklich um die Bewohner gehen soll.

Als vor fünf Jahren die öffentliche Benotung von Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) eingeführt wurde, war die Euphorie groß. Endlich sollten schwarze Schafe bloßgestellt werden. Die Realität sieht anders aus: 2013 lag der Notendurchschnitt in bayerischen Heimen bei 1,2. Zum Jahreswechsel wurden die Prüfkriterien nachjustiert, um zu verhindern, dass ein Heim – zugespitzt ausgedrückt – schlechte Pflege mit einem korrekt ausgedruckten Speiseplan ausgleichen kann. Jetzt liegt der Schnitt bei 1,4. Wegen des geringen Effekts sind weiter alle frustriert: Die Fachleute des MDK, die Einrichtungen, die Senioren und ihre Angehörigen, die gar nicht mehr wissen, woran sie sich orientieren können.

Armin Rieger, Geschäftsführer des Haus Marie in der Jakobervorstadt, verweigerte die Herausgabe von Unterlagen, um eine schlechte Note zu provozieren und das System als Farce zu entlarven. Die Caritas-Tochter CAB mit 15 Häusern in Augsburg und Umgebung nimmt dagegen nun an dem bundesweiten Programm Eqisa teil – eine Art Gegenentwurf zum Pflege-TÜV.

Noten entsprechen nicht dem Bedarf im Alltag

Das bisherige System hat nämlich paradoxe Folgen, erklärt Michaela Weber, bei der CAB für den Pflegebereich zuständig: „Es geht weniger um den Bewohner und seine Lebensqualität als um das Ergebnis bei der Prüfung. Und da zählt das Papier.“ Ein Heim bekomme zum Beispiel gute Noten, wenn es einen wundgelegenen Bewohner (Dekubitus-Patient) vorschriftsmäßig versorgt und das korrekt dokumentiert. Eigentlich müsste es aber darum gehen, das Wundliegen zu vermeiden. Den zweiten Effekt beschreibt Franziska Rupprecht, Leiterin des Seniorenzentrums St. Anna in Lechhausen: „Trotz der Note Eins sehen wir an vielen Stellen Handlungsbedarf. Das ist den Mitarbeitern aber schwer zu vermitteln.“ Die können es sich bequem machen und sagen: Ist doch alles okay, wir haben eine Eins.

Neues System soll sich am Patienten orientieren

Also entschloss sich die CAB 2013, bei Eqisa mitzumachen. Die Abkürzung steht für Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe. Gemeinsam mit dem Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld gehen 145 Senioreneinrichtungen in Deutschland einen neuen Weg, die Qualität der Pflege zu messen und zu verbessern. Dazu füllen die Mitarbeiter alle sechs Monate einen zehnseitigen Fragebogen über jeden Bewohner aus. Darin wird unter anderem abgefragt, wie mobil ein Mensch ist, wie es mit der Ernährung aussieht, wie viele Medikamente er nimmt.

Das Institut für Pflegewissenschaften wertet die Bögen aus und erstellt Rankings – zwischen den Einrichtungen und sogar zwischen Wohngruppen. Diese sehen dann, ob sie im Vergleich überdurchschnittlich, durchschnittlich oder unterdurchschnittlich sind – das sei manchmal ernüchternd und wecke den Ehrgeiz, berichtet Dietmar Tribus, Pflegedienstleiter im Anna-Heim. So sei es immer Ziel, etwas zu verbessern: Mobilität zu steigern, vielleicht öfter mit dem Bewohner kurze Wege zu gehen. Zu versuchen, ob er nicht doch selber essen kann, auch wenn das Zeit und Geduld kostet. In Absprache mit Ärzten wurden Medikamente reduziert. Die CAB-Einrichtungen lernen voneinander. Ihre Mitarbeiter motiviere dieser Ansatz, auch wenn er mehr Arbeit macht, sagt Rupprecht. „Allein schon, wenn zwei Fachkräfte den Fragebogen ausfüllen, kommen Ideen, was man einem Bewohner noch Gutes tun könnte.“

Neues System hat einen Haken

Für die Einrichtungen, die auch wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind, hat das allerdings eine negative Konsequenz: Bewohnern geht es unter Umständen so viel besser, dass sie eine niedrigere Pflegestufe bekommen – und die Träger weniger Geld erhalten, obwohl sie durch ihre Bemühungen mehr Aufwand haben. Die Fachleute der Caritas hoffen, dass solche Effekte im Rahmen der Pflegereform verbessert werden. Und sie hoffen, dass das System von Eqisa den ungeliebten Pflege-TÜV vielleicht ablösen könnte, wenn es auf alle Einrichtungen in Deutschland ausgedehnt wird. Sogenannte Plausibilitätprüfungen garantieren ihnen zufolge externe Kontrolle.

Ganz so euphorisch ist man beim MDK nicht. Heike Franzen-Krapoth, Leiterin des Bereichs Externe Qualitätssicherung, kennt die Mängel des Systems nur zu gut, in dem selbst schlechte Häuser eine gute Note bekommen: „Die Versorgungssituation der Pflegebedürftigen können wir mit diesem Instrument nicht ausreichend abbilden.“ Das liege aber auch daran, dass die Trägerverbände auf Bundesebene bei der Aushandlung der Prüfkataloge mitreden dürfen – und daran, dass von den 275 Kriterien einer Prüfung nur 77 in die öffentliche Note einfließen. Allerdings mag Franzen-Kaproth den positiven Effekt des Pflege-TÜVs nicht vergessen: „Er hat dazu beigetragen, dass mehr Qualität in die Einrichtungen kommt.“ Dem Programm Eqisa stehe der MDK sehr positiv gegenüber – als gute Möglichkeit, interne Qualitätssicherung voranzutreiben. Elemente daraus könnten in die Prüfungen einfließen. „Eine externe Prüfung ersetzt es aber nicht.“

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