Der Zauber des geschriebenen Erbes
Manfred Braun ist von den Rätseln der deutschen Schreibschrift fasziniert und hat ein Buch herausgebracht über „Kurrent und Sütterlin lesen lernen“
Der Eintritt in die Wohnung zieht sogleich in eine erinnerungsreiche Welt. Die Hauptwand der Diele erzählt Familiengeschichte. Es ist die Geschichte von Manfred Brauns Familie in einer Art optischem Zeitraffer – photographische Bilder aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch die neueren Fotos seiner Verwandten. Vor allem aber spielt Geschriebenes auf dieser Wand eine große Rolle. Es sind Buchstaben älteren Datums mit ihrem eigentümlichen Reiz.
Manfred Braun hat sich in ihren Zauber versenkt, in ihre optisch-inhaltliche Diktion und seine Erfahrungen in Buchform gegossen: „Deutsche Schreibschrift“ soll den geneigten Leser anregen – so der Untertitel – „Kurrent und Sütterlin lesen lernen“. Thema einer altertümelnd kauzigen Welt? Nicht was den Autor betrifft. Braun war als gelernter Buchhändler zeitlebens mit der Welt des Geschriebenen befasst, aber auch als erfolgreicher Verlagsleiter Kaufmann und Projektmanager in einer rationalen Welt, in der es gilt, Themen an den Mann zu bringen. So verbindet sich bei dem jetzt 75-jährigen freien Autor der Charme des unermüdlichen Stöberers nach Zeugen vergangener Zeiten, des Spurenlesers, mit der Fitness eines jung gebliebenen Menschen, der mit gleichem Vergnügen und Können als Segellehrer die Jugend an die nautische Kunst heranführt, und der den alles andere als rentnerüblichen Sport des Unterwasser-Rugbys betreibt, als anerkannter Teil einer im Altersschnitt jüngeren Mannschaft. Sein modernes Lechhauser Erdgeschossdomizil teilt dies mit: Da gehen volle Bücherregale, Kunst an der Wand von der Landschaft bis zu modernen Grafik, mit skurrilen Figürchen besetzte Setzkästen, die Geige an der Wand mit den Arbeitsbereichen der Computer, Kopierer und Kabel eine entspannte Mischung ein. Mit solchen Multi-Tasking-Qualitäten ausgestattet, ist Manfred Braun der richtige Mann, lustvolles Versenken in die alte Schrift mit der Beharrlichkeit des analytischen Spürsinns zu verbinden.
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