Sie zogen von Augsburg aus in den Kampf
Heute gibt es in der Stadt keine Soldaten mehr. Doch vor 100 Jahren prägte die Bayerische Armee das Straßenbild, ihre Einheiten erlebten das Grauen des 1. Weltkrieges. Einige Gebäude werden heute ganz anders genutzt
Als das Jahr 1915 begann, erlebten die Augsburger Soldaten in Nordfrankreich die sinnlose Brutalität des Krieges. Stellungskrieg an der Somme. Leben im Dreck, Sterben im Dreck. Was für ein Kontrast zu den Bildern, als sie lachend und von einer schnellen Rückkehr überzeugt die Kasernen der Stadt verlassen hatten. Rund 6000 Soldaten der Bayerischen Armee lebten 1914 in Augsburg, hinzu kamen Freiwillige und Reservisten. „Die Stadt war einer der größten Militärplätze in Bayern“, sagt Gerhard Fürmetz von der Geschichtswerkstatt. Viele alte Kasernen sind verschwunden. Manche sind noch da, und wo einst Drill und Kampf zu Hause waren, arbeiten heute Anwälte und wohnen Familien.
Geschichte in ihrer schönsten Form ist etwa in der Schertlinstraße zu besichtigen. Das renovierte Prinz-Karl-Palais mit Restaurant, Kanzleien und Unternehmen stammt aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Damals zog die Infanterie der Bayerischen Armee in die Neubauten im Süden der Stadt ein. Wo heute Familien leben, lernten damals Soldaten den Kampf mit ihren Gewehren und hatten die Pferde als Haupttransportmittel ihre Ställe. Allein die Infanteriekaserne reichte von der Bahnlinie bis zum heutigen Jugendgefängnis, von der Von-der-Tann- bis zur Schertlinstraße. Es war nur eine von drei Militäranlagen, die damals die Stadt prägten. Während die Infanteristen einen Neubau bekamen, litt die Kavallerie – Soldaten zu Pferd – auch zu Beginn des Ersten Weltkriegs noch unter akuter Platznot.
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