So schön kann Pop dank Pathos sein
Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass sich an einem der innigsten Momente dieses Abends plötzlich der Gitarrengurt löst und Konstantin Gropper beim Anstieg zum schwelgerischen Refrain jäh abbricht. Der Bruch und das anschließende Witzeln nämlich lassen den Kontrast umso erstaunlicher hervortreten: Das sind fröhliche junge Menschen, die hier in Wechsel aus Wucht und Melancholie eine Sound-Kathedrale nach der anderen errichten.
Das ist es auch, was Gropper mit seinem Projekt "Get Well Soon" deutlich aus dem Meer an irgendwie indierockenden Altersgenossen heraushebt: Mit Lust am Pathos und Mut zum Künstlertum arrangiert er Bläser, Vibrafon, Glockenspiel und Streicher zur Band, den klassischen Sopran seiner Schwester zu seinem Popgesang und schafft so Lieder, die sich zu orchestralem Pomp erheben oder nahe dem Stillstand schweben, aber nie im Mittelmaß plätschern. Hat eben nicht nur an der Mannheimer Popakademie studiert der Mann, sondern auch eine klassische Ausbildung von Papa, dem Musiklehrer, erhalten.
Anfang dieses Jahres erschien mit "Vexations" das zweite Album, das noch eigenwilliger, noch pathetischer, noch avancierter daherkommt als das Debüt "Rest Now, Weary Head . . ." von 2008. Seneca-Zitate und eine Werner-Herzog-Hommage brachten Gropper nicht nur in sämtliche Feuilletons, sondern auch fast bis in die deutschen Top Ten und auf eine Tournee durch halb Europa.
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