Städtebau hat für Gerd Merkle keine politische Farbe
Der CSU-Baureferent wird am Samstag 60 Jahre. Für seine Verkehrspolitik muss er in der eigenen Partei mitunter werben.
Als Gerd Merkle vor 40 Jahren mit seinem Bauingenieurs-Studium an der Fachhochschule begann, hätte er nie damit gerechnet, Politiker zu werden. „Meine Vision und die von vielen Mitstudenten war, ein berühmter Architekt zu werden“, sagt Merkle. Häuser hat Merkle dann nur wenige entworfen, als er nach seinem Architekturstudium an der TU München zwei Jahre lang in Büros tätig war – das Stadtbild von Augsburg hat er trotzdem verändert. Merkle, der seit zehn Jahren Baureferent ist, wird am Samstag 60 Jahre alt. In seine Amtszeit fiel unter anderem der Kö-Umbau.
Zweites Standbein als Maler
„Dass ich mal Baureferent werden würde, war vor 30 Jahren in keinster Weise erkennbar“, sagt Merkle. Denn seinen Job als Architekt warf er bald hin, weil das Gehalt damals sehr niedrig war und zwei kleine Kinder zuhause waren. Also griff Merkle auf sein zweites Standbein zurück – eine Maler- und Lackiererlehre, die er des elterlichen Geschäfts wegen parallel zum Studium absolviert hatte. Von 1986 bis 1993 leitete er die Meisterschule fürs Bauhandwerk in Siebenbrunn. „Doch irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich jedes Jahr beim neuen Jahrgang dieselben Witze machte. Da war mir klar: Es ist Zeit für etwas Neues.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich bin schon froh, dass wir es mit einem offensichtlich gedanklich flexiblen, dem klassischen Lagerdenken abgeneigten Baureferenten zu tun haben.
Nur das kann die Voraussetzung für eine zukunfts- und menschengerechte Stadt sein.
Es hätte uns auch mit einem Beton-, oder Benzinkopf im Baureferat treffen können....
Herzlichen Glückwunsch!
Wir haben es vor allem auch mit einem hochästhetisch veranlagten Baureferenten zu tun, dem Farben eine Zumutung zu sein scheinen. Unter seiner Ägide wird Augsburg immer blasser und farbloser. Wenn er könnte, würde er gewiss auch noch die Häuser in der Maximilianstraße in dezentem Grau und Beige halten. Dazu fällt einem das alte Ehepaar von Loriot ein: "Nehmen wir das steingrau oder doch besser das mausgrau für das Sofa?" auf die verzweifelten Versuche von Evelyn Hamann hin, die Tristesse der Wohnung der beiden mit einem moosgrün oder dunkelblau etwas 'aufzupeppen'.
Außerdem hat er nicht verhindert, dass in unmittelbarer Nachbarschaft der kaiserlichen Maximilianstraße, ödeste Bauträgerarchitektur gebaut werden konnte.
Und auch die Auswahl der Platten in der Fußgängerzone ist ein Fehlgriff gewesen, denn es sah schon fleckig und dreckig aus, da war es noch gar nicht zuende gelegt.