Am Klinikum steht ein Warnstreik bevor. Es stellen sich zwei Fragen: Muss das während der Grippewelle sein? Und darf die Grippe eine Klinik so hart treffen?
Die Gewerkschaft Verdi gibt in Augsburg gleich am Anfang der Tarifrunde ordentlich Gas: Statt eine einzelne Station lahmzulegen, steht schon ganz am Anfang der Eskalationsskale eines Tarifkonflikts ein vierstündiger Warnstreik, der mit dem OP-Bereich das Nervenzentrum des Krankenhauses betrifft.
Natürlich hat das Klinikum auch ein finanzielles Interesse daran, möglichst wenig Operationen ausfallen zu lassen. Aber das dürfte beim Alarmruf des Vorstandes in diesem Fall zweitrangig sein. Die Schilderungen legen nahe, dass die Auswirkungen der Grippewelle das Haus inzwischen ziemlich beuteln und schon auf die Patientenversorgung durchschlagen. Es ist das gute Recht aller Streikenden, in den Ausstand zu gehen, wenn die Gewerkschaft dazu aufruft. Verdi muss sich aber die Frage gefallen lassen, ob der Warnstreik nicht auch noch etwas Zeit gehabt hätte, bis an der Grippe-Front etwas Ruhe eingekehrt ist.
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