Syrer sticht auf schlafenden Landsmann ein
Das Augsburger Landgericht untersucht einen Mordversuch in einer Asylunterkunft. Wurde ein 24-Jähriger zum Täter, weil sein Landsmann nicht religiös genug war?
Es war ohne Zweifel ein Mordversuch. Der Täter hatte mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser auf das schlafende Opfer eingestochen. Der 38 Jahre alte Syrer überlebt den Überfall nur mit viel Glück. Neun Monate nach der Bluttat vom vorigen November, die sich in einer Asylunterkunft in Hurlach im oberbayerischen Landkreis Landsberg abgespielt hat, hat in Augsburg vor dem Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 24 Jahre alte Angeklagte ist ebenfalls Syrer. Er ist in Damaskus geboren, aber palästinensischer Herkunft. Beide Männer sind Kriegsflüchtlinge, beide haben Asylanträge gestellt.
Beweislage scheint eindeutig
Der Prozessauftakt beginnt mit einem Geständnis des Angeklagten. „Es tut mir Leid. Ich habe einen großen Fehler gemacht“, lässt er durch Verteidiger Werner Ruisinger vortragen. Zur Tat und seinem Motiv will er sich nicht äußern. Nur so viel: Der Angeklagte ist nach eigenen Angaben in guten Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater, der 2005 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, war Architekt, seine Mutter ist Lehrerin. Noch bevor er mit dem Studium hatte beginnen können, war 2011 in seiner Heimat der Bürgerkrieg ausgebrochen. Der Syrer will in den ersten Jahren bei karitativen Hilfsorganisationen mitgearbeitet haben, bevor im August 2015 das Land verließ. Sein Ziel sei Irland gewesen. Doch in Stuttgart endete seine Reise. Der Syrer wurde auf dem Flughafen festgenommen. Ein gefälschter Ausweis, der ihn als Italiener auswies, wurde ihm zum Verhängnis.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.