An Wohnungen fehlt es in Augsburg nicht zum ersten Mal
Plus Auf starkes Bevölkerungswachstum folgt ein Mangel an Wohnungen: Ein Blick zurück zeigt, dass sich Geschichte wiederholt. Vor 100 Jahren herrschte blanke Not.
"Der kleine eiserne Ofen, der zur Bereitung der Mahlzeiten und zur Erwärmung des Raumes dient, macht das Zimmer durch Ruß und Rauch mehr und mehr einer Schmiede gleich; ein Weißen des Zimmers ist nicht möglich wegen der Feuchtigkeit. Um einigermaßen das von der Wand herabträufelnde Wasser abzuhalten, sind vom Boden ab neben den Betten ungefähr 1 Meter hoch Rupfen an die Wand genagelt." Mit diesen Worten beschrieb Richard Hohenenner, der sich im Augsburg der Weimarer Republik für bessere Wohnungen einsetzte, 1925 die Bleibe einer fünfköpfigen Familie in der Bäckergasse, die dort in einem ehemaligen Büro hauste.
Rasantes Bevölkerungswachstum, Mangel an Wohnungen, Zubau der Stadt, Nachverdichtung – diese Schlagworte waren in den vergangenen 200 Jahren schon mehrmals aktuell in Augsburg. "Wer zurückschaut und sich die damaligen Zustände vergegenwärtigt, kann heute eigentlich nicht von Wohnungsnot sprechen. Wir haben Wohnungsmangel", sagt die Augsburger Architekturhistorikerin Hilde Strobl. Das solle nicht beschönigend wirken, sei aber realistisch, sagt Strobl, die wegen des Mangels gerade mit Mitstreitern versucht, eine Wohngenossenschaften ("Wogenau") aus der Taufe zu heben – eine Wohnform, die nach dem Ersten Weltkrieg besonders Konjunktur hatte und auch heute wieder ins Gespräch gerückt ist. "Geschichte wiederholt sich", sagt Barbara Wolf, die zum Wohnungsbau in den 1920er Jahren in Augsburg promoviert hat.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Oft wurden Wohnviertel an ungünstigen, weil peripheren oder verkehrsmäßig nicht erschlossenen Stellen hochgezogen"
Das schafft man heute auch noch und wundert sich dann, dass die Menschen das Auto nehmen ...