Trinkt heute noch jemand Bubble-Tee?
Das Geschäft brach nach Meldungen über angebliche Giftstoffe ein. Obwohl die Behörden dafür keine Belege fanden, war das für eine Augsburgerin ein harter Schlag. Sie gab nicht auf
Ich war geschockt“, sagt Susanne Rössling über den Moment im Sommer 2012. Damals saß sie vor ihrem kleinen Café in der Altstadt von Augsburg und hatte gerade die Zeitung aufgeschlagen. Dort las die Besitzerin des Cafés „Abgebrüht“, dass angeblich Giftstoffe in Bubble Tee, der aus Tee oder Milch, Sirup und kleinen essbaren Perlen, den Bubbles (englisch für Blase), festgestellt worden waren.
Im Januar 2012 hatte sie sich mit dem kleinen, eigenen Café zu Hochzeiten des Bubble-Tee-Trends einen Traum erfüllt. Das Geschäft mit dem kunterbunten Getränk lief mehr als gut. „Die Leute standen für den Bubble Tee bis auf die Straße Schlange“, weiß sie zu berichten. Die Meldung, die sie an diesem Sommertag erreichte, wonach angeblich Giftstoffe in dem beliebten, bunten Getränk enthalten sein sollen, bedeutete den endgültigen „Genickstoß“ für das kleine Café am Hunoldsgraben. Da half es auch wenig, dass wenig später das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium mit Proben das Gegenteil belegte. „Von heute auf morgen hatte ich fast keine Kunden mehr. Viele wollten mit dem Laden nichts mehr zu tun haben“, sagt die heute 36-Jährige. Hinzu kam die Kritik, dass der Tee zu viele Kalorien enthalte.
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