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Multimedia-Story

Virtuelle Tour durch die Alte Schmiede: So sieht das Denkmal von innen aus

In dem Gebäude am Milchberg stecken bis zu 1000 Jahre Geschichte. Für einen Professor und seine Studenten ist die Alte Schmiede wie eine Schatzkammer. Ein Ortsbesuch.

Drei Menschen stehen im Keller eines alten Hauses und hoffen auf einen Goldschatz. Es ist dunkel, nur ihre Handytaschenlampen spenden ein bisschen Licht. In einer Nische in der Wand aus Ziegelsteinen stehen Flaschen, etwa hundert Jahre alt. In einer schwimmen Bohnen, die irgendwann jemand eingekocht hat. Und unterhalb eine große Karaffe. "Die könnte aus dem Barockzeitalter stammen", sagt Christian Bauriedel.

Bald will er graben lassen. Ein Loch im Keller. Er zeigt auf eine Stelle am Boden, Louisa Hanke und Sebastian Steinbock stehen neben ihm und hören zu. "Ideal wäre, ihr würdet hier altes Werkzeug finden?", fragt der Reporter. Sebastian Steinbock lacht, erwidert dann: "Neee. Der beste Fund wären Goldmünzen."

Im Keller der Alten Schmiede: alte Flaschen, noch viel ältere Ziegel.
Foto: Axel Hechelmann

Bauriedel, Hanke und Steinbock sind Schatzsucher – oder zumindest so ähnlich. Der Professor und die Studenten graben, bohren, sammeln – und ihr Revier ist die Alte Schmiede am Augsburger Milchberg. Ein Haus, das alt ist. So alt, dass das Gebäude den dreien täglich Rätsel aufgibt. "Wir beantworten jeden Tag eine Frage und bekommen zehn neue."

Klar ist, dass das Gebäude Zeitzeuge mehrerer Epochen ist. Es stand bereits, als Augsburg zur Reichsstadt erhoben wurde. Als Truppen im Dreißigjährigen Krieg die Stadt besetzten. Und die Alte Schmiede überstand auch den Zweiten Weltkrieg, obwohl eine Phosphorbombe in einem Gebäudeteil einschlug. "Ihre Geschichte könnte sogar bis ins 11. Jahrhundert zurückgehen", sagt Bauriedel.

Christian Bauriedel ist Professor für Architektur und Bauwesen an der Hochschule Augsburg.
Foto: Axel Hechelmann

Es ist also Geschichte aus vielleicht 1000 Jahren, durch die der Professor jetzt führt. Er wird zeigen, welche Spuren heute noch von früher erzählen. Dazu führt er durch das ganze Haus, bis hinauf in den Dachstuhl – und am Ende ganz nach unten in den finsteren Keller.

Navigieren Sie selbst durch die Alte Schmiede, indem Sie über das Bild wischen und den roten Pfeilen in der 360-Grad-Tour folgen. Um Fotos und Videos anzusehen, klicken Sie auf die roten Foto- und Videosymbole.

(Die Tour wird nicht korrekt dargestellt? Dann klicken Sie hier für die Vollbild-Ansicht.)

Die Zeitreise beginnt im Erdgeschoss, wo es über mehrere Jahrhunderte heiß und laut gewesen sein muss – immer dann, wenn ein Schmied Eisen zum Huf formte, um damit ein Pferd zu beschlagen. Noch bis in die 1970er Jahre sollen hier Schmiede gearbeitet haben, ehe Antiquitäten einlagert wurden und das Gebäude schließlich leer stand.

Vieles in dem Raum hat sich über die Jahre angesammelt. Ein bunt verzierter Schrank, der wohl aus der Antiquitäten-Sammlung stammt. Oder die großen Seilrollen, die ein Augsburger Unternehmer spendete und die jetzt als Stühle dienen. Die Esse, quasi die Werkbank des Schmieds, steht hier zwar erst seit den 1960er Jahren. "Aber sonst hat sich relativ wenig verändert", sagt Bauriedel. Die Fensteröffnungen stammen etwa aus dem 16. Jahrhundert. Auch das große Eingangstor zum Milchberg, durch das wohl Pferde ins Gebäude geführt wurden, sei ein Relikt aus dem Frühbarock.

Das Eingangstor stammt wohl aus dem Frühbarock, also aus den Jahren um 1600.
Foto: Axel Hechelmann

Bauriedel steigt eine Treppe hinauf, die genau so knarzt, wie man es sich bei einem alten Gebäude vorstellt. Im ersten Stockwerk sollen die Schmiede mit ihren Familien gewohnt haben. Am Endes des Ganges öffnet der Professor eine Tür zu einem großen Raum mit Erker, der früher wohl als Wohn- und Esszimmer diente. Studentinnen und Studenten haben den Boden grob abgeschliffen – wer weiß schon, was hier alles lag in den vielen Jahrhunderten vor ihrer Zeit. Die Wände und Fensterbretter sind geschmückt mit Kerzen und Bildern in Rahmen. Neues fügt sich in Altes.

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Es ist ein Haus der Gegensätze. Früher verarbeiteten Männer Eisen, heute ist die Alte Schmiede eine Gedankenschmiede, wenn man so will. Rund 30 Studierende und Lehrende arbeiten hier. So wie Louisa Hanke, die sich in einem der Zimmer einen Arbeitsplatz eingerichtet hat. Ein Wasseranschluss in der Wand lässt vermuten, dass hier früher eine Küche gestanden haben muss. Ein Fenster zeigt auf die Straße am Milchberg. "Die schiefen Wände finde ich ganz toll, die möchte ich nicht zuhängen. Und auch das Fenster nicht vollstellen. Damit man diese Kleinigkeiten des Raums genießen kann, die man in Neubauten nicht hat", sagt Hanke.

Es ist ein Bekenntnis zum Bewahren, dem sich auch Bauriedel verpflichtet fühlt. Und es gibt sowieso eine ganz klare Regel, ausgegeben von Behörde und Vermieter: Alles, was aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammt, muss bleiben. Also sowohl der Linoleumboden von 1904, der in einem Zimmer verlegt wurde, als auch das Gebälk aus dem Mittelalter.

Trotzdem dürfen Bauriedel und sein Team suchen. Indem sie zum Beispiel Wände abtragen, Schicht für Schicht, Millimeter für Millimeter. Im Wohnzimmer offenbarten sich unter der Oberfläche Wandmalereien, die später überstrichen wurden. In einem anderen Raum fanden sie die Farbe Schweinfurter Grün an den Wänden, eine hell leuchtende Modefarbe aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist arsenhaltig und damit giftig. "Napoleon ist womöglich daran gestorben", sagt Bauriedel und gibt zugleich Entwarnung: In der Alten Schmiede hätten sie dafür gesorgt, dass so etwas nicht passieren könne.

Neues trifft Altes: So sieht das Wohnzimmer im ersten Stock aus.
Foto: Axel Hechelmann

Die Alte Schmiede ist größer, als sie von außen wirkt. Unten die Werkstatt, darüber zwei Stockwerke mit Wohnräumen, in denen Generationen von Schmieden mit ihren Familien und Angestellten wohnten. Das schließen die Forscher zumindest aus ihren Funden: Dem Wasseranschluss in Louisa Hankes Arbeitszimmer. Der mechanischen Türklingel im zweiten Stockwerk. Den Schnapsresten in alten Flaschen. Und doch sind noch so viele Fragen offen. Höchstens zehn Prozent der Geschichte seien erschlossen, sagt Bauriedel. Und besonders große Rätsel gebe der dritte Stock auf – und der Dachboden.

Beide Etagen kamen erst im 17. Jahrhundert als Anbau dazu. Ihr Zweck? Bauriedel kann noch keine Antwort darauf geben. Doch er tastet sich mit jedem Fund weiter vor. So bestätigt das Bauwerk das Klischee vom sparsamen Schwaben: Die Augsburger haben beim Bau Material gespart. In den Wänden finden sich immer wieder Aussparungen, die oben mit einem stabilisierenden Rundbogen abschließen. Das sogenannte Sparmauerwerk sei eine architektonische Besonderheit, das Bauriedel nur aus Augsburg kennt.

Sparsame Schwaben: Beim Errichten der Wände ließen die Augsburger Raum frei – und sicherten das "Sparmauerwerk" mit stabilisierenden Rundbögen ab.
Foto: Axel Hechelmann

Auch ganz oben, direkt unter dem Dach, wirft das Gebäude mehr Fragen auf, als es Antworten liefert. Wie nutzten die Schmiede diesen Raum? Oder stand er einfach leer? Gab es darüber sogar noch ein Stockwerk? Bauriedel weiß es nicht. "Es ist ein großes Geheimnis, wir suchen jeden Tag nach Puzzlestücken", sagt er, ehe er in den Keller führt, über den er mehr zu sagen weiß.

Wer das große Wagenrad zur Seite rollt, kann in den Keller hinabsteigen.
Foto: Axel Hechelmann

Bauriedel rollt ein großes Wagenrad zur Seite und verschwindet in einem schwarzen Loch. Im Keller. Eine Treppe mit schmalen Stufen führt nach unten, so schmal, dass schon mehrere Generationen darauf ausgerutscht sein dürften. Und dann stehen sie unten, Bauriedel, Hanke und Steinbock. Im kleinen Licht ihrer Handytaschenlampen, umgeben von Jahrhunderte alten Ziegelsteinen. Im ältesten Teil des Baudenkmals, der sogar bis zu 1000 Jahre alt sein könnte.

Der Keller diente den Schmieden früher als Kohlelager, über einen Schacht kippten sie den Brennstoff nach unten. Die Forscher fanden Reste davon in einer Ecke. Gleich neben der Stelle, wo sie noch graben wollen. Um mehr herauszufinden über ein Gebäude, das noch viele Geheimnisse birgt und – wer weiß das schon – vielleicht sogar einen Goldschatz.

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