Vom Charme des Verlotterten

VonJulia Nimführ

Das Haus außen ist eingerüstet, grau und düster wirkt es. Doch innen im Jugendhaus Linie 3 in Pfersee strahlen die Wände in bunten Farben. Ein blank geputzter Tisch steht vor einem Sofa, das ein freundlicher, sorgfältig glatt gestrichener Überwurf vor Flecken schützt. Die weiße, noch neu wirkende Küchenzeile blitzt. Vom Charme des Verlotterten, den so mancher in Jugendhäusern vermuten könnte, ist nichts zu spüren. Doch der Eindruck täuscht: Das Dach muss saniert werden, bei starkem Wind lösen sich die Platten, es regnet durch. Die Fenster sind alt und schlecht isoliert, der Rahmen zerbröselt nach und nach.

Auch andere Jugendhäuser haben Probleme. Das h2o in Oberhausen musste wegen Schimmels geschlossen werden (wir berichteten). Das Kosmos im Univiertel war sogar so marode, dass es an anderer Stelle neu gebaut wird. "Wir haben eine Prioritätenliste aufgestellt, die wir nach und nach abarbeiten", sagt Raphael Brandmiller, Vorsitzender des Stadtjugendrings, der die Häuser betreibt.

"Die Gebäude sind sehr alt und machen immer wieder Probleme. Vor ein paar Jahren haben wir daher Gutachter losgeschickt, um einen Überblick über Zustand und Sanierungsbedarf zu erhalten", erklärt Brandmiller. "Ähnlich wie beim Fitnessprogramm für Schulen gehen wir nach Dringlichkeit vor." Für diese größeren Arbeiten ist das Sozialreferat zuständig; die Stadt stellt Gebäude, die der Stadtjugendring kostenlos mietet.

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