Wahnvorstellungen? Rentner sticht auf Friedhofsgärtner ein
Ein 66-Jähriger attackiert auf dem jüdischen Friedhof in Augsburg den Gärtner mit einem Messer. Warum er dafür wohl nicht bestraft wird.
Es ist ein tragischer Fall, den das Schwurgericht zu beurteilen hat. Ein Fall mit einer möglicherweise langen Vorgeschichte. Die Geschichte eines jüdischen Immigranten, 66, aus der Ukraine, der am 16. Juli 2015 auf dem jüdischen Friedhof an der Haunstetter Straße in aller Ruhe einen Grabstein wusch. Dann sprang er urplötzlich wie ein Fechter mit einem Ausfallschritt über das Grab und wollte einem Friedhofsgärtner, 61, ein Messer ins Herz rammen. Das Opfer konnte ausweichen, erlitt aber bei einem erneuten Angriff eine 20 Zentimeter lange, klaffende Schnittwunde im Brustbereich. Eine Attacke, die die Staatsanwaltschaft als versuchten Mord wertet.
Der Angeklagte, in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer geboren, erzählt während seiner Inhaftierung dem psychiatrischen Gutachter Dr. Richard Gruber, er sei wegen eines Verkehrsunfalls jahrelang in der Ukraine im Gefängnis gesessen. Und dort hätten die Behörden einen Stempel in seinen Pass gesetzt, der ihn als Homosexuellen ausweise. Dies fasst er als Provokation, als Makel, als Verleumdung auf, gegen die er sich stets zur Wehr setzt. Und so bildet er sich bis heute ein, alle Welt würde ihn als Schwulen sehen. Ein Wahnsyndrom, so sieht es der Sachverständige. Und nicht nur das: Der Mann glaubt, das Opfer seines Angriffs, das er gut kennt, wolle ihn vergiften.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.