Warum Köcks Drama "Paradies fluten" zu Recht das Stück der Stunde ist
Dieses Stück beginnt trostlos, hart und kräftig. Es geht um Untergangs- und Vernichtungsfantasie. Doch das Publikum ist am Ende vor allem eines: begeistert.
Dieser Start ist in seiner Vielfalt geglückt. Mit vier neuen Produktionen an zwei Wochenenden hat das Theater Augsburg ein Zeichen gesetzt, wohin die Bühnenreise des Hauses unter der neuen Leitung von André Bücker gehen kann: zu bekannten Opernstoffen in psychologisch klugem Gewand ("Der Freischütz") und mitten in die Augsburger Stadtteile hinein ("Der Tatort"), zur extravaganten und mehrstündigen Interpretation eines Schauspielklassikers ("Peer Gynt") und zuletzt – und im Folgenden ausführlicher besprochen – zu einem Weltuntergangswerk der Stunde, dem auf Augsburgs Brechtbühne eine kluge Regie den Apokalypse-Zahn zieht.
Trostloser kann ein Stück nicht beginnen
Schon im Prolog dieser lyrischen, nur selten dialogischen Textfläche "Paradies fluten" von Thomas Köck geht die Welt endgültig unter. Der Dramatiker, 1986 in Oberösterreich geboren, lässt zwei Figuren, die er als Nachfolgerinnen der römischen Schicksalsgöttinnen "Postparzen" nennt (beziehungsweise: die von der Prophezeiung Übersehene und die von der Vorsehung Vergessene) – dieser junge Dramatiker lässt also die Postparzen das Ende aller Tage ausmalen, wenn die Sonne sich in ein paar Milliarden Jahren so aufheizt und ausdehnt, dass "alles, was hier irgendwann einmal war, komplett ausgelöscht sein wird … Keine Zeichen, keine Spuren, keine Lesbarkeit wird uns überdauern … Wir wissen, dass wir vernichtet sein werden."
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