Was ist wirklich los am Rathausplatz? Ein Besuch
Die Stadt will an dem beliebten Treffpunkt gegen Trinker und Pöbler vorgehen. Wer sich umschaut und beobachtet, erlebt eine lockere Stimmung – die zuweilen schnell kippen kann.
Wie schön die Stimmung hier doch sein kann. Es ist kurz nach 18 Uhr, und auf dem Rathausplatz sitzen junge Leute zusammen, quatschen und trinken ein Feierabendbier oder auch zwei. Aus einigen Boxen dudelt Musik, es ist warm, so lässt es sich aushalten. „Entspannte Atmosphäre“, findet Timo, der auf einer Bank vor der Sparkasse sitzt und auf den Platz blickt. „Fast wie auf einem Festival.“
Timo, ein junger Mann, kommt nicht aus Augsburg, sondern aus dem Ruhrgebiet. Bayern gelte dort bei vielen als spießig, sagt er, aber auf öffentlichen Plätzen gebe es dort so etwas nicht. Stattdessen haben sie in seiner Heimatstadt Hamm im Jahr 2011 ein Glasverbot in Teilen der Innenstadt verordnet. Bald will Timo nach Augsburg ziehen, zu seiner Freundin, und er freut sich drauf. Dass hier auf dem Rathausplatz so lockere Stimmung herrsche, sei doch auch ein Beweis, dass viele Vorurteile über den Freistaat nicht stimmen, sagt er. Auch wenn der Müll wohl schon ein Problem sei.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Augsburg wird schon! Bin seit ca. 25 Jahren hier und ich finds grad echt interessant. Augsburg wird sich schon irgendwann als Grossstadt fühlen/bewusst werden, abwarten!
Ich sag mal so: Es ist vielleicht auch eine Frage, warum genau sich das so ballt, an den zwei Orten Königsplatz und Rathausplatz. Warum verteilt es sich nicht woanders hin? Klar, könnten sich auch alle in den Stadtwald verdrücken (Scherz), aber so wirklich als Lebensraum wahrgenommen wird bei Leibe nicht die ganze Stadt. Da bräuchte es mMn einfach noch ein wenig mehr Flächen, wo einem das Ambiente nicht durch Dröhnenden KFZ-Verkehr versaut wird oder irgendwer Platzrecht hat. Aber wenn das dann z. B. vorm Oberhauser Bahnhof los ginge, kann ich fast wetten, dass auch da sich Anwohner stören. Zum Teil sicher zu Recht. Aber die Plätze, an denen man ungestört einfach mal nur da sein kann (vor allem, ohne dass irgend ein Gastronom die Hand dafür auf hält) sind dann doch sehr begrenzt – für eine 300.000 Einwohner Stadt.