Wenn Texte live vertont werden
Tolle Geräuschebei den Kültürtagen
Geräuschvoll endeten die Kültürtage 2015: Das Programm „Geräuschvolle Texte“ setzte exklusiv vier Kurzgeschichten effektvoll in vier Live-Hörspiele um. Die vier Augsburger Autoren waren dabei selbst überrascht: Bis zur Uraufführung auf der Kellerbühne des Grand Hotel Cosmopolis hatten sie keine Ahnung, welche Töne sich während der Lesung zu ihren Texten gesellen würden. Ein sechsköpfiges Soundteam hatte mit Haushaltsgeräten, Wasser, Stimmen und den eigenen Körpern Geräusche arrangiert. Etwa 100 Zuschauer lauschten dem Wasserplätschern in der Schüssel, dem Flugzeuglärm mit Föhn und dem Verrinnen von Zeit im Klacken des Metronoms. Dass auch die Autoren nicht wussten, welche Töne beim Live-Hörspiel auf sie zukommen würden, ließ Raum für Witz und Spontaneität. Die Folk- und Straßenmusikband „Katze mit Bart“ sorgte dazwischen für ordentlich Tempo.
Während Fabio Esposito sich in eine heiter-tiefgründige Kurzgeschichte über Weltschmerz und Existenzangst vergrub, waren ein klingelnder Wecker und schwerer Atem zu hören, dazu Herzklopfen in der Stille. Tinnitus hatte der Erzähler zu allem Überfluss auch noch, und die Türen quietschten. Eine Gabel kratzte über einen Teller. Schließlich wendete sich die Geschichte: Der schwermütige Fabrikarbeiter riss aus, flog in den Urwald und fand unterwegs seine Liebe, mit der er sich in Deutschland „ein Leben nimmt, das er verdient“. Für die Tierlaute des Urwalds und den Wasserfall vor der Höhle des Erzählers kreierte das Soundteam einen Geräuschteppich, der die fremde Welt beinahe sichtbar machte.
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