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Hier registrierenNaturschützer schlagen Alarm: Dem Lech droht eine Unterwasserwüste. Experten und Umweltverbände sind uneins über die Verursacher der Misere.
Von Eva Maria KnabKiesmangel, Verödung der Unterwasserwelt: Wer ist schuld an den Problemen im Augsburger Lech? Diese Frage stand gestern im Mittelpunkt eines Ortstermins. Die Lechallianz aus Bürgern, Vereinen und Verbänden hatte dazu Fachleute von Behörden und auch die Medien eingeladen.
Anlass waren die jüngsten Warnungen von Fischern und Naturschützern. Wie berichtet hatten sie in den vergangenen Wochen dramatisch zunehmenden Kiesmangel im Augsburger Lech festgestellt. An immer größeren Stellen liege die unterste Schicht der Flusssohle, der Flinz, frei. Folge sei eine „Unterwasserwüste“, in der Fische und Kleinstorganismen nicht überleben können, befürchtet nicht nur der Gewässerobmann des Lechfischereivereins, Bruno Mariani.
Doch wer ist verantwortlich für die negative Entwicklung? Eberhard Pfeuffer vom Naturwissenschaftlichen Verein sagt, der schleichend fortschreitende Kiesmangel im Fluss zeichne sich schon seit Jahrzehnten ab. Als Hauptverursacher der „Verflinzung“ sieht er die Kette von großen Staustufen weit oberhalb der Stadt. „Seit sie gebaut sind, kommt kein Stein mehr von den Alpen den Fluss hinunter nach Augsburg“, so Pfeuffer. Der Lech könne nur noch den vorhandenen Kies im Bett weitertransportieren, der aber immer weniger wird.
Experten des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth sehen die Kraftwerkskette mit großen Staustufen ebenfalls als Auslöser des Kiesmangels. „Das wusste man schon, als der Forggensee gebaut wurde“, sagt Bernd Schmidbaur, Sachgebietsleiter für fließende Gewässer in Augsburg. Das war in den 1950er Jahren. Bereits in den vergangenen fünf Jahren hätten die Flinzflächen im Lech zugenommen, sagt er.
Umstritten war gestern aber, ob auch die neuen kleineren Wasserkraftwerke am Lech im Stadtgebiet dazu beitragen, dass die bereits dünne Kiesschicht noch schneller fortgespült wird. Experten des Wasserwirtschaftsamtes sagen, nein. Die Anlage am Eisenbahnerwehr habe keinen Einfluss auf das Kiesgeschiebe im Lech, sagt Schmidbaur. Kiesfreie Stellen, an denen Flinz herausschaut, gebe es nicht nur dort, sondern auch an der Schwelle 50,4 im Naturschutzgebiet Stadtwald, wo noch kein Wasserkraftwerk steht. Dort hat aber der Energieversorger Eon den Bau einer weiteren Anlage beantragt.
Aus Sicht der Lechallianz und Lechfischer tragen aber auch die kleineren Augsburger Kraftwerke dazu bei, dass der Kies im Fluss immer schneller weggespült wird. Am Eisenbahnerwehr werde viel Wasser in den Turbinen konzentriert und erreiche dort eine solche Wucht, dass an einigen Stellen fast die gesamte Kiesschicht abgetragen worden sei, so Bruno Mariani und sein Sohn Marco. Die Lechallianz fordert deshalb, einen unabhängigen Gutachter einzuschalten, um verlässliche Fakten zu bekommen.
Einigkeit herrschte gestern, dass nur ein Umbau des Lechs nachhaltige Verbesserungen bringen kann. Die Forderung der Stadt an den Freistaat sei, bis 2014 Pläne dafür vorzulegen, sagt Augsburgs Umweltreferent Rainer Schaal.
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