Wie Pendler mit dem Bahn-Streik leben
Wenn im Schienenverkehr so wie am Mittwochmorgen Stillstand herrscht, hat jeder Fahrgast sein eigenes Rezept
Es ist kurz nach halb sieben in der großen Empfangshalle am Augsburger Hauptbahnhof. Der Blick der Menschen geht an diesem Morgen immer wieder nach oben. Hier auf der großen blauen Anzeigetafel ist zu erfahren, welcher Zug fährt, welcher mit Verspätung eintrifft und welcher Zug erst gar nicht fährt. Der Streik der Lokführer ist Anlass für Behinderungen im Bahnverkehr. München-Pendler, die an diesem Morgen unterwegs sind, haben sich auf den Streik eingestellt. Sie sind informiert, großes Murren ist in der Halle und an den Bahnsteigen kaum zu vernehmen. „Aufregen nützt nichts, deshalb fahren die Züge auch nicht schneller“, sagt ein junger Mann, als er in den Fuggerexpress einsteigt. Streikerfahren sind ohnehin viele München-Pendler, an überfüllte Züge sind sie ebenfalls gewöhnt. Sabine Weidermann gehört zu ihnen. Sie hat für ihren Weg zur Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni München vorsorglich einen anderen Zug als üblich gewählt. Da sie ein Abo hat, kann sie problemlos in einen anderen Zug umsteigen. Die Bahnsteige sind um sieben Uhr auffallend leer, sagen die Pendler. Ihre Erklärung: Fährt die Bahn nicht, geht es eben für viele mit dem Auto in Richtung München. Überrascht vom Streik war Rolf Petermann nicht. Er lobt die ausführlichen Informationen, die durch Zeitung und Internet verfügbar waren: „Wichtig ist, dass die Hinweise mindestens 24 Stunden vor Streikbeginn veröffentlicht werden, damit jeder die Chance hat, sich rechtzeitig organisieren zu können.“ Unmut macht sich in den Morgenstunden bei den Bahnkunden nicht breit, das Bahnpersonal lässt sich an diesem Streiktag nicht aus der Ruhe bringen. Ein Schaffner ruft freundlich zur Eile: „Wir fahren jeden Moment los.“ Geschafft – der Zug verabschiedet sich in der Dunkelheit vom Augsburger Bahnhof in Richtung München.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.