
Wie der Lech gebändigt wurde


Aus dem Fluss ist in den vergangenen 100 Jahren ein langes Kraftwerk geworden. Ein neues Buch zeigt nicht nur die Veränderung.
Die Fotos führen den Wandel ganz brutal vor Augen: Wer auf der einen Seite den freien, ungezähmten Lech sieht, wie er sich einst durch Schwaben schob und schlängelte, bekommt auf der anderen Seite schnell ein Gefühl des Jammers. Sie zeigt den heutigen Lech als Wasserweg, der in ein Korsett aus Beton gezwängt dahinfließt und brav wie ein Fabrikarbeiter seine Aufgabe erfüllt – Strom machen: Als hätte man ein kleines Kind voller Tatendrang dazu verdonnert, nur noch still sitzend die eintönigste Arbeit der Welt zu erledigen. Die Bilder sind echt, sie sind die Wahrheit. Sie regen die Gefühle an und lassen uns rufen: Befreit den Lech! Doch das sind nur die Emotionen.
Sie sind gewaltig, aber doch zu wenig. Das zeigt ein neues Buch der Universität Augsburg. „Der gezähmte Lech. Ein Fluss der Extreme“ (Volk Verlag) schildert den Umbau des Lechs vom freien Fluss zum „Cyborg“, einem Mischwesen aus Natur und Technik, in großem Format mit eindrucksvollen Bildern. Doch die Aufsätze von Wissenschaftlern, Studenten und Naturschützern beschreiben nicht nur, was das Auge sieht. Sie liefern neue Eindrücke aus der Geschichte des Lechs: Warum Selbstmörder in Fässern in den Fluss geworfen wurden, welche Rolle er im Mittelalter spielte und wie er Augsburg mit Holz und Wasser versorgte. Sie fassen vor allem aber seinen Wandel zusammen und liefern Denkanstöße. Und plötzlich ist manches gar nicht mehr so eindeutig.
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