Wie ein Vater für seinen autistischen Sohn kämpfen muss
Klaus ist Autist. Für ihn und Vater Friedrich Tieber ist das Leben ein Auf und Ab. Im Sommer erreichte die Vater-Sohn-Geschichte einen tragischen Tiefpunkt.
Selbst durch die geschlossene Tür ist die Musik aus dem Nebenraum deutlich im Wohnzimmer zu hören. Friedrich Tieber sagt aber nichts zu seinem Sohn. Der Rentner weiß, wie wichtig Musik für Klaus ist. Er ist froh, wenn sich der 40-Jährige bei ihm in seiner Drei-Zimmer-Wohnung in Pfersee wohlfühlt. Denn unter der Woche lebt Klaus in einem Heim. Klaus ist Autist, von Kindesbeinen an. Er spricht kaum, ist in sich gekehrt, braucht gewohnte Abläufe um sich herum. Sein Vater hat es sich zum Lebensinhalt gemacht, ihm ein Leben in Geborgenheit zu bieten. Doch neulich war selbst er machtlos. Für beide war das wohl die bislang schlimmste Phase ihres Lebens.
Friedrich Tieber sitzt auf der Couch in seiner Wohnung und hat ein Fotoalbum aufgeschlagen. Eben noch haben er und sein Sohn sich zusammen für den Artikel fotografieren lassen. Dann schloss Klaus die Tür seines Zimmers gleich wieder hinter sich zu. Tieber akzeptiert, dass sein Sohn Ruhe haben will. Der grauhaarige Herr mit dem weißen Bart deutet im Album auf ein Bild. „Hier waren Klaus und ich in Mailand.“ Ein Vater steht mit seinem Sohn auf einem historischen Platz inmitten von Tauben, beide lachen. Es ist eine Szene, wie sie in vielen Familienalben zu finden ist. Doch für die Tiebers war es bis zu diesem Moment des Glücks ein langer Weg. Für Friedrich Tieber sind diese Fotos eine Erinnerung an eine Zeit, in der alles den Umständen entsprechend gut lief. Das war nicht immer so und ist es jetzt auch nicht, sagt der Augsburger.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Leider ist es auch heute immer noch gängige Praxis, Menschen mit Behinderung, mit Psychopharmaka ruhig zu stellen. Funktionieren sie nicht, wie sie sollen, werden Beruhigungsmittel verabreicht, ist ja so viel einfacher. Anstatt Betreuer mit entsprechender Ausbildung mit solchen Menschen arbeiten zu lassen, wird lieber ein Medikamentencocktail verabreicht. Ich wünsche dem Vater alle Kraft dieser Welt, um seinem Sohn ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.