Wie eine App hilft, Arbeitszeiten zu regeln
Viele Unternehmen vor allem in der Hotellerie oder Familienbetriebe wollen bei der Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter flexibler sein und sie länger als zehn Stunden pro Tag einsetzen können. Wie das gelingen kann und was dagegen spricht
Filip Rysanek hat eine neue App – von seinem Chef. Dort kann er seinen Dienstplan einsehen, erfahren, ob seinem Wunsch nach dem freien Abend für einen Konzertbesuch entsprochen wurde und wann eine gute Möglichkeit wäre, Überstunden auszugleichen. Für Rysanek sind das wichtige Informationen, denn er arbeitet als Arbeitsbereichsleiter Küche beim BestHotel Zeller in Königsbrunn. Also in einer Branche, in der flexible Arbeitszeiten zum Jobprofil dazugehören und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zur Herausforderung wird. „Hier hilft uns das neue System weiter“, so Rysanek. Auch Geschäftsführerin Gabi Dreisbach ist überzeugt: „Wir können viel einfacher sehen, wann welcher Kollege im Haus ist oder für einen Spontaneinsatz zur Verfügung steht. Gleichzeitig sehen wir, wann ein Mitarbeiter gerne frei möchte und können über das System schnell Rückmeldung geben, ob das klappt.“ Gerade in einer Branche wie Hotellerie und Gastronomie sei dies enorm wichtig. Für beide Seiten.
Gabi Dreisbach kämpft für mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und steht hinter den Forderungen der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die maximale Tagesarbeitszeit von zehn Stunden zu kippen und zu einer wochenbezogenen Betrachtung zu wechseln. Natürlich, das gibt sie offen zu, um den Betrieb bestmöglich am Laufen zu halten. Aber eben auch, um Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, den Spagat zwischen Job und Privatleben besser zu bewältigen. „Einige unserer 41 Mitarbeiter würden gerne vier Tage je zwölf Stunden arbeiten und dafür mehrere Tage am Stück frei haben“, beschreibt sie. Dies betreffe vor allem Kollegen mit Familie im Ausland. Das aktuelle Arbeitszeitgesetz lässt das aber nicht zu. Filip Rysanek findet das schade. „Wegen einem Tag brauche ich nicht nach Hause zu meiner Familie nach Tschechien fahren“, sagt er und steht deshalb hinter den Forderungen seiner Chefin.
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