Wie viel weiß die Führungsetage?
Das Geschäft mit der Prostitution ist eine lukrative Branche, zumal in Luxusbordellen wie dem Colosseum im Norden Augsburgs. Ein Geschäft, in dem es mitunter auch brutal zugehen kann, wie ein Prozess vor dem Amtsgericht deutlich machte. Die mehrstündige Verhandlung verlief unspektakulär, obwohl neben der Geschäftsführerin auch ein Gesellschafter des Colosseums mit auf der Anklagebank saß, Olaf R. Nach Recherchen des TV-Magazins "Report München" ist er ein wichtiger Mann in einem europaweiten Netzwerk von Bordellen.
Doch um ein Haar hätte die Staatsanwaltschaft, die Menschenhandel und Zuhälterei angeklagt hatte, vor Gericht eine glatte Bauchladung erlebt. Wenige Minuten nach Prozessbeginn stellte Richterin Gabi Holzer das Verfahren gegen die 50 Jahre alte Geschäftsführerin des Colosseums auf Kosten der Staatskasse ein. Dem waren zähe, mehrstündige Verhandlungen mit den vier Anwälten vorausgegangen.
Das Schöffengericht verurteilte schließlich nur Olaf R. nach Anhörung von Zeugen, die jedoch kaum etwas zu den Vorwürfen zu sagen wussten, zu einem Jahr Gefängnis, wegen Beihilfe zum Menschenhandel in nur einem Fall. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt. Der 39-Jährige dürfte das Urteil, zu dem noch eine Geldbuße von 10 000 Euro kommt, ohnehin anfechten, hatten doch seine Anwälte auf Freispruch plädiert. Mit durchaus guten Gründen. Denn obwohl die Polizei im August 2007 wochenlang die Telefonate im Colosseum abgehört hatte, konnte Staatsanwalt Christian Engelsberger wenig Handfestes an Beweisen vorbringen. Mehrere aus Osteuropa stammende Zeuginnen, die im Colosseum tätig gewesen waren, hatten es vorgezogen, nicht zum Prozess zu erscheinen.
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