Ihre Kinder sind doppelt im Nachteil
Was sich Migrantenfamilien mit einem behinderten Sprössling wünschen
Ihr Thema war zuvor ein absolut blinder Fleck der Sozialforschung. Mit Behinderten in Migrantenfamilien hat sich erstmals Donja Amirpur auseinandergesetzt. Denn sie spürte als interkulturelle Pädagogin in einer Kindertagesstätte eine tiefe Unsicherheit der Erzieherinnen im Umgang mit solchen Kindern. Für ihre Doktorarbeit „Migrationsbedingt behindert?“ erhielt sie nun im Goldenen Saal den Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien. Er ist 5000 Euro dotiert und wird seit 1998 verliehen. Gestiftet hat ihn der Unternehmer Helmut Hartmann, der auch das Forum für Interkulturelles Leben und Lernen (FILL) gründete und 2003 den Augsburger Friedenspreis erhielt.
„Die Eigenständigkeit der Fragestellung hat die Jury besonders intensiv beschäftigt“, sagte deren Vorsitzender Prof. Eckhard Nagel in seiner Laudatio. Entgegen der Annahme, die Religionszugehörigkeit und die kulturelle Herkunft verursache Benachteiligung, zeigte sich in ihren Interviews mit betroffenen Familien: Es sind vor allem Vorbehalte in den Behörden und Sprachprobleme, die eine volle Teilhabe an Angeboten der Behindertenhilfe erschweren. In ihrer unmittelbaren Umgebung indes erfahren die Familien Unterstützung. „Die Institutionen müssen sich darauf einstellen und sich weiter öffnen“, folgerte Nagel daraus. Schließlich gelte das Leitbild der Inklusion auch für die migrationspolitische Wirklichkeit in Deutschland.
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