Die Verkehrsstatistik zeigt: In Augsburg steigt die Zahl der angemeldeten Kraftfahrzeuge. Das aber passt nicht zum angestrebten Titel "Fahrradstadt".
Es gibt einige Zahlen in der Verkehrsstatistik, die auffallen. Eine ist die Anzahl der Menschen, die in Augsburg vergangenes Jahr infolge eines Verkehrsunfalls gestorben sind (sieben), und dabei vor allem aber der hohe Anteil der Fahrradfahrer an dieser Zahl (fünf). Eine wirkliche Erklärung dafür, warum das 2017 so war und in Vorjahren nicht, scheint es nicht zu geben.
So erschütternd die Fälle jeweils sind: Tödliche Verkehrsunfälle werden sich wohl nie gänzlich verhindern lassen; man kann nur hoffen, dass der bayernweite Trend anhält und es weiterhin weniger werden. Sieben Verkehrstote in der Stadt sind mehr als in den Vorjahren, eine Tendenz ableiten kann man daraus nicht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
»Eine wirkliche Erklärung dafür, warum das 2017 so war und in Vorjahren nicht, scheint es nicht zu geben.«
Scherzkekse! Bei einer Fallzahl von 5 in einem ganzen Jahr bewegen wir uns offensichtlich noch tief im statistischen Rauschen. Da gibts keine prinzipielle Kausalität, die man aus dem Ausreißer sehen könnte. Nächstes Jahr könnten es zehn oder null sein. Aber das ist das Problem, wenn Zeitung versucht, Statistik zu bewerten... Jeder seriöse Statistiker würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn man ihm aus einer Fallzahl von 5 eine Tendenz ableiten wollte. Aber solange man daraus eine Schlagzeile machen kann, ist alles gut.
»Sieben Verkehrstote in der Stadt sind mehr als in den Vorjahren, eine Tendenz ableiten kann man daraus nicht.«
Aber man kann hervorragend einen Presse-Aufreißer daraus machen...
»Diese Zahl, beziehungsweise die massive Steigerung, ist eher ungünstig für eine Stadt, die sich selbst den Titel „Fahrradstadt“ verpassen möchte.«
Na wie sehen denn die Zahlen aus? Und wie genau sehen z. B. im Vergleich die Bevölkerungszahlen aus? Ohne solche Angaben ist das doch Kaffeesatzleserei. Und fast noch viel wichtiger: Wie viel wird letzlich wirklich gefahren? Wie viel davon ist Pendelverkehr, der von außen rein kommt? Klar, die Anzahl der Blechdosen in A ist ein Indikator, aber wenn die alle 364 Tage im Jahr in der Tiefgarage stehen würden, würde man viel weniger von ihnen bemerken. Die unnützen Fahrten sind das Problem. Z. B. der Opa letzte Woche: Zwei Semmeln und eine Bildzeitung – mit dem SUV, weil man ja sicherlich auch 5 km zum nächsten Bäcker gefahren ist... Da fällt einem einfach nichts mehr zu ein.
»Wenn der Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen [...] steigen soll und die Verlagerungen nicht zulasten des öffentlichen Nahverkehrs gehen sollen, ist eine Schlussfolgerung daraus, dass man die Anzahl der Autos, [...] in der Stadt reduzieren will. [...] Das Ziel „Fahrradstadt“, so viel lässt sich aktuell sagen, ist auf keinem besonders guten Weg.«
Der Denkfehler ist, dass unser Stadtrat (als gesamtes Germium) das wollte. Der Großteil hat (gemessen an den Beschlüssen) offensichtlich gar keinen Bock die Blechflut einzudämmen. Denn wann immer man entsprechende Maßnahmen fordert, wird sofort abgewiegelt bzw. gemauert. Von »reduzieren wollen« kann schlicht nicht die Rede sein. Was dann auch der Grund ist, warum bei der Fahrradstadt nichts voran geht: Sonst müsste man ja genau das mal angehen. Wenn man sich die Eskapaden z. B. in Sachen Deutschenbaurstraße ansieht, merkt man aber, woher der Wind weht. Die heilige Kuh wird garantiert nicht geschlachtet werden. Also bleibt alles beim alten. Bis wir alle im Blech ersticken. An diversen Stellen in Augsburg kann man das schon auf täglicher Basis erleben.
Nebenbei bemerkt: Bei wie vielen der tödlichen Verkehrsunfälle in Augsburg war ein KFZ beteiligt? Sind wir da vielleicht bei 100%? Nur mal so als Denkanstoß.