In der Stadt fehlt es an Wohnungen, doch wenn nachverdichtet wird, gefällt das auch nicht allen. Gibt es einen Weg aus diesem Dilemma?
Augsburg wird in den kommenden Jahren eine Diskussion führen müssen, die in Ballungsräumen schon länger geführt wird: Wie dicht soll Bebauung sein, wie dicht darf sie sein und wann wird aus „dicht“ „zu dicht“? Inzwischen wird in Augsburg höher und enger gebaut als vor einigen Jahren. So lassen sich Wohnungen schneller und auf kleineren Grundstücken bauen. Einfamilienhaussiedlungen als Wohnform mit dem größten Flächenverbrauch werden fast nicht mehr geplant. Doch auch Nachverdichtung, also das Füllen von Lücken, hat ihre Tücken. Plant man falsch, sind gesichtslose Quartiere mögliche Problemstellen von morgen. Die Bevölkerung reagiert auf neue Nachbarn, deren Häuser Schatten und deren Autos Verkehr erzeugen, wenig begeistert – davon, dass bestehende Grünanlagen zugebaut werden, ganz zu schweigen.
Gleichzeitig braucht Augsburg Wohnungen. Der Bevölkerungszuzug der vergangenen Jahre hat einen Mangel ausgelöst. Die innerstädtischen Brachflächen sind fast aufgebraucht. Was nun? Es gibt Ansätze etwa des Bundes Naturschutz. Er fordert, dass Flächen multifunktional genutzt werden – Wohnhäuser auf bestehende Parkplätze etwa. In Augsburg ist da noch Luft nach oben, gleichzeitig setzt das Baurecht Grenzen. Die alleinige Lösung wird das nicht sein können. Es wird Zeit, zu diskutieren, wie das Wachstum gestaltet werden soll – mit Naturschützern, mit Nachbarn, mit allen, denn Wohnen muss jeder irgendwo. Kein Flächenverbrauch, keine Nachverdichtung, mehr Wohnungen – diese Gleichung kann nie aufgehen.
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