Wortkunst unter Kastanien
„Literatur im Biergarten“ gehört seit 25 Jahren zum Augsburger Sommer
Wenn man dort Gstanzl singen und Theater spielen kann, warum dann nicht auch die Literatur in den Biergarten holen? Vor 25 Jahren hatten Buchhändler Kurt Idrizovic und Literaturagent Arno Löb die zündende Idee. Als geeigneten Ort guckten sie den mit hohen Mauern eingefriedeten Altstadt-Biergarten Drei Königinnen hinter der Fuggerei aus. Ein Oskar-Maria-Graf-Gedächtnisfest eröffnete im August 1987 beim damaligen „Lochwirt“ eine bis heute in Bayern einmalige Reihe.
Geistigen Anspruch sollte die dort vorgetragene Wortkunst haben und doch zünftig zu einer Maß Bier und einem Radi passen. Der Rückgriff aufs bayerische Volksgut mit deftiger Direktheit und hintersinnigem Humor lag nahe. Aber das Publikum goutierte auch ganz andere Sachen. Ausverkauft waren die rund 300 Plätze unter den Kastanien ebenso, als die scharfzüngige Papstkritikerin Uta Ranke-Heinemann („Eunuchen für das Himmelreich“) kess den Hocker erklomm oder als Gregor Gysi den „Zeitgeist des Sozialabbaus“ geißelte. Bei Harry Rowohlt drehte um 23 Uhr die Polizei den Strom ab und damit den Redeschwall des Literaturfreunds.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.