Was man bei Leih-E-Scootern und jetzt im Ansatz bei den Leihrädern beobachten kann, sagt weniger etwas über die beiden Verkehrsmittel aus, sondern mehr über das Verhalten der Nutzer: Sobald einem etwas nicht gehört, geht man weniger achtsam damit um und scheut sich auch nicht davor, unbeteiligte Passanten mit den Folgen der eigenen Rücksichtslosigkeit zu behelligen. Es käme ja kaum einer auf die Idee, das eigene Fahrrad oder den eigenen Scooter so ungünstig auf einem Gehweg abzustellen, dass man einen Unfall quasi provoziert. Mit dem Leih-Fahrzeug scheint das zumindest für eine Minderheit hingegen kein Problem zu sein.

Die Schwierigkeiten mit den Stadtwerke-Leihrädern sehen momentan nach einer Bagatelle aus, weil sich die Zahl der mutwillig falsch abgestellten Fahrzeuge in Grenzen hält. Doch spätestens wenn im Frühjahr die Nutzungszahlen nach oben gehen werden, muss man das Problem in den Griff bekommen haben. Andernfalls droht ein Akzeptanzverlust für das Leihradsystem, der umso größer ausfallen wird, weil letztlich die Stadt Augsburg dahinter steht.
Leihräder in Augsburg: Auf den gesunden Menschenverstand zu setzen, scheint leider zu gewagt
Vermutlich werden Strafzahlungen etwas bringen, doch als probates Mittel blieben letztlich wohl nur markierte Abstellorte, zumal das Ortungssystem der Stadtwerke mit bis zu 25 Metern Toleranz seine Unzulänglichkeiten hat. Das hat die E-Scooter-Debatte in der Innenstadt gezeigt. Auf den „gesunden Menschenverstand“ zu setzen, scheint leider zu gewagt.
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