Die Technische Hochschule Augsburg (THA) bildet ab Oktober Interessierte zu Rettungsingenieuren aus. Den Studiengang gibt es bisher nur in Köln. Weil die Anforderungen unter anderem in den Bereichen Katastrophenschutz, Notfallmanagement oder Prävention immer komplexer werden, sei die passende Ausbildung wichtig, sagen Experten. Auch der Fachkräftemangel liefert einen Grund.
Neuer Studiengang in Augsburg: Anforderungen an Rettungsdienste steigen
Stefan Murza, Professor für Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der THA, ist für den neuen Studiengang „Rettungsingenieurwesen“ verantwortlich. Los geht es am 1. Oktober. Auch er sieht mehr Herausforderungen auf Rettungsdienste zukommen. „Denken wir nur an größere Stromausfälle, Naturkatastrophen wie zuletzt das Hochwasser in der Region oder Anschläge. Auch das Thema Zivilschutz und der damit verbundene Aufbau entsprechender Strukturen rückt in den Fokus und wird aktuell angegangen“, erklärt Murza.
Und auch technische Anwendungen würden an verschiedenen Stellen verstärkt zum Einsatz kommen. „Ein Beispiel ist die Nutzung von Drohnen zur Waldbrandbekämpfung.“ Für all das benötige man Fachpersonal – egal ob es darum gehe, den passenden Einsatzwagen für die Feuerwehr zu konfigurieren, Schutzkleidung zu entwickeln, Logistikzentren aufzubauen oder Notfallpläne für die Zukunft zu erstellen. „Wir bilden keine Rettungskräfte aus, sondern Techniker, die Technologien und/oder Strategien für Retter entwickeln, planen oder einsetzen“, so Murza weiter.
Rettungsingenieurwesen kann man in Augsburg bald auch in Teilzeit studieren
Der Bachelor-Studiengang ist daher interdisziplinär und fakultätsübergreifend aufgebaut. Es gibt keine eigene Professur, man setzt an der THA auf bestehenden Strukturen. In den sieben Semestern stehen die Themen Klimawandel und Geoengineering ebenso auf dem Stundenplan wie allgemeine Chemie, Physik, Psychologie im Rettungswesen, Elektrotechnik, Sonderfahrzeugbau, Arbeit mit Diensthunden oder Einsatzkommunikation.
Da es sich um einen Ingenieursstudiengang handelt, seien die Absolventen aber auch in jedem Unternehmen einsetzbar, das nichts mit dem Rettungswesen zu tun hat, so Murza. Wer bereits eine Ausbildung beispielsweise zum Feuerwehrmann absolviert oder ein Ingenieursstudium hat, könne den Studiengang verkürzen. Ab dem Sommersemester 2026 kommt die Möglichkeit hinzu, den Studiengang in Teilzeit zu absolvieren.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden