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Am Staatstheater in Augsburg klebt die Seuche

Kommentar

Staatstheater Augsburg: Wieder eine Hiobsbotschaft

Michael Hörmann
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    Die Sanierung des Theaterstandorts Augsburg steht unter einem unglücklichen Stern.
    Die Sanierung des Theaterstandorts Augsburg steht unter einem unglücklichen Stern. Foto: Marcus Merk

    Dieses Bauprojekt in Augsburg nimmt alles andere als einen glücklichen Verlauf. Man kann es drastisch formulieren: Am Staatstheater klebt die Seuche. Die Sanierung des Theaterstandorts hat sich seit seinem Start bereits um mehrere Jahre verzögert. Verbunden damit sind Kostensteigerungen auf aktuell geschätzte 417 Millionen Euro. Nun könnte neues Ungemach drohen: Ursache ist eine beschädigte Wasserleitung, durch die große Mengen Wasser unkontrolliert ins Große Haus flossen. Die Folgen sind derzeit noch nicht abzuschätzen.

    Staatstheater Augsburg: Die Arbeiten ruhen bis auf Weiteres

    Es wird wohl noch einige Wochen dauern, bis tatsächlich eine Schadensbilanz gezogen werden kann. Einschätzungen zum jetzigen Zeitpunkt führen zu nichts, da die Bausubstanz erst gründlich untersucht werden und die Stadt auf die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen warten muss. Die Arbeiten im betroffenen Bereich aber ruhen bis auf Weiteres. Wie lange, ist offen. Über mögliche Folgen sind sich Experten uneins: Zu prüfen sei, wie tief das Wasser eingedrungen ist und ob es vollständig entfernt werden kann. Kenner der Baustelle gehen derzeit davon aus, dass dies durchaus möglich sei.

    Wie die Sache auch ausgeht: Augsburgs Millionenprojekt rückt durch das Unglück einmal mehr in den Mittelpunkt von Diskussionen. Dies ist keine gute Entwicklung für das ohnehin umstrittene Projekt. Jede weitere schlechte Nachricht, jede weitere Verzögerung könnte die Akzeptanz der Sanierung in der Stadtgesellschaft weiter verringern.

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    3 Kommentare
    Sieglinde M. Kolb

    Das einst so wunderschöne Staatstheater am Kennedy-Platz im jetzigen Zustand zu sehen, lässt mein Opern-Herz wirklich bluten. An dem Gebäude wird seit Jahren herumrestauriert und ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Und nun kommt auch noch dieser Wasserschaden hinzu … Die Oberbürgermeisterin Eva Weber verkündete erst kürzlich in einem Live-Interview ihre Zuversicht, zum Ende ihrer -erhofften- nächsten Amtsperiode diese Baustelle erfolgreich abschließen zu können. Das würde mich für die Augsburger und ihre Gäste riesig freuen, denn Kultur gehört in jedem Fall zur Bildung und ist ein wichtiges Aushängeschild dieser so wunderschön kulturreichen Stadt. Für die Wiedereröffnung des Augsburger Staatstheaters stellte die OB unlängst ihren Wunsch vor: Tannhäuser von Richard Wagner … wegen der Arie „Dich, teure Halle, grüß ich wieder“ … Nun, für die Wagner-Opern benötigt man allgemein schon große Ausdauer – zumindest das passt hier zusammen. Ich wünsche allseits viel Glück und gutes Gelingen!

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    Helmut Eimiller

    Wagner ja, aber Lohengrin würde sich m. E. noch mehr anbieten: 1. „Nie sollst du mich befragen“ (wer kann die Rechnung tragen). 2. Wenn sich da niemand finden lässt, dann kann man zumindest den Verantwortlichen den Marsch blasen (den Hochzeitsmarsch aus Lohengrin). 3. Vielleicht muss man aber das eingedrungene Wasser auch gar nicht beseitigen, denn der von der Herzogin von Brabant gesandte Schwan liebt sicherlich das Wasser.

    Rainer Kraus

    Wie man hier und heute bei der Theatersanierung als Projektmanagement logistisch, technisch und kalkulatorisch daneben langt, lässt extreme Unter-Qualifikation auf der ganzen Linie vermuten.

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