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Augsburg: Augsburger Plärrer: Am Kindertag bleibt mehr vom Taschengeld

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Augsburger Plärrer: Am Kindertag bleibt mehr vom Taschengeld

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    Viele Familien nutzen den Kindertag am Plärrer, um Geld zu sparen. Mathis (8), Klara (13) und ihre Mama Katrin genießen die vergünstigten Fahrgelegenheiten und das Essen am Kindertag.
    Viele Familien nutzen den Kindertag am Plärrer, um Geld zu sparen. Mathis (8), Klara (13) und ihre Mama Katrin genießen die vergünstigten Fahrgelegenheiten und das Essen am Kindertag. Foto: Michael Eichhammer

    Dass an diesem Mittwoch schon am frühen Nachmittag deutlich mehr Kinderwagen über das Augsburger Plärrer-Gelände geschoben werden als an anderen Tagen, ist kein Zufall: Es ist Kinder- und Familientag auf dem größten schwäbischen Volksfest. Für viele Familien heißt das: Man kann sparen. Die Fahrgeschäfte locken mit 30 Prozent Ermäßigung, gleiches gilt für die Losbuden und Geschicklichkeits-Spiele. Auch die Imbiss-Buden bieten Angebote zum reduzierten Preis. In den Zelten gibt es spezielle Kindernachmittagsangebote.

    „Wir sind jedes Jahr da“, erzählt Emily, die mit ihrem zweijährigen Sohn Tommy und Opa Hermann den Plärrer besucht. Die Preise am Kindertag vergleicht sie nicht mit anderen Tagen. „Wenn man auf den Plärrer geht, darf man nicht aufs Geld achten“, findet die 27-Jährige. Andere Familien sehen das anders. Sarah Meister, ihr Mann Martin und die zweijährige Alina nutzen die Sparmöglichkeiten am Kindertag bewusst. Sie waren auch am Sonntag schon auf dem Plärrer und vergleichen die Preise genau: „Am Wochenende haben wir für vier Fahrten am Kinderkarussell zwölf Euro bezahlt, heute kann Alina für den Preis sechsmal mitfahren.“ Auch beim Essen und Trinken spart die Familie an diesem Tag Geld. „An anderen Tagen bezahlen wir 60 oder 70 Euro für einen Tag auf dem Plärrer, heute sind es etwa 50“, rechnet Martin Meister aus.

    Kindernachmittag am Plärrer: Ein Spaß-Marathon

    Bruno und Constantin Siegle sind erst seit kaum mehr als einer Stunde auf dem Plärrer, haben aber bereits jetzt eine Art Spaß-Marathon hinter sich: Von der Geisterbahn über das Basketball-Geschicklichkeitsspiel bis zu diversen Fahrgeschäften und zwei Schießbuden haben die 11- und 13-jährigen Brüder kaum ein Angebot auf dem Volksfest ausgelassen. Und der Nachmittag ist noch lang. Wohlweislich hat ihre Oma Rosa Weimann den Plärrer-Besuch daher auf den Kindertag gelegt. Gleiches gilt für Anna und Günther. Die Großeltern von vier Enkeln im Alter zwischen 6 und 13 Jahren nennen die Besuche am Kindertag „eine Familientradition“. Die Kids sind sich einig: Die Fahrgeschäfte sind das Beste am Plärrer. Bei vier Enkelkindern lohnt es sich für Opa und Oma durchaus, den Besuch des Herbstplärrers auf einen Mittwoch zu legen.

    Felix, Celina und Papa Basti haben stolze 110 Lose gekauft.
    Felix, Celina und Papa Basti haben stolze 110 Lose gekauft. Foto: Michael Eichhammer

    30 Prozent günstigere Preise gibt es heute auch beim Glücksspiel. Ganze 110 Lose hat Basti seinen Kindern Felix und Celina an einer der Glücksbuden spendiert. Heute kosten diese 30 Euro. „Wir sind gerade zurück aus dem Urlaub und das Urlaubsgeld muss noch weg“, erklärt er augenzwinkernd. Die 15-Jährige hofft auf den Jackpot, um einen Riesenkraken aus Plüsch zu erstehen. Das klappt nicht, aber immerhin sammeln die beiden so viele Punkte, dass Celina sich einen Plüsch-Teddy aussuchen kann und ihr zehnjähriger Bruder eine plüschigen Becher-Behälter. Nachdem die Kids einige Fahrgeschäfte getestet haben, hat Papa Basti noch einige Fahrchips übrig. Er fragt bei den Betreibern, ob er die heute gekauften, ermäßigten Chips auch an einem anderen Tag einlösen könne. Die Antworten variieren von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft, aber in der Regel wird aus Kulanz ein Auge zugedrückt.

    Für viele Schausteller ist der Kindernachmittag eine Imagesache

    Markus Weiss, der einen Süßwarenstand betreibt, verkauft am Mittwoch Crepés für 2,50 statt 4 Euro und Churros mit Dip für 8 statt 10 Euro. „Solche Leute helfen, dass das Publikum kommt“, sagt er. Wir haben kalkulatorisch nicht viel Spiel, aber wir machen es trotzdem, um den Kunden etwas zu bieten.“ Pizza Margarita und Capri Sun, das Sparangebot bei „Müllers Pizza Haus“, ist am Kindertag der Renner. „Entweder die Besucher sehen das Schild oder fragen gezielt danach“, erzählt Chefin Manuela Müller. Sie kennt ihre Kundschaft gut: „Die meisten besuchen erst die Fahrgeschäfte und wollen erst am später Nachmittag und abends etwas essen.“

    „Der Sinn des Kindertages ist es, auch Familien zu erreichen, bei denen das Geld nicht so locker sitzt“, sagt Josef Diebold, Vorsitzender des schwäbischen Schaustellerverbandes. Bei Familien mit zwei, drei Kindern mache sich die Kostenersparnis am Mittwoch im Vergleich zu anderen Tagen gravierend bemerkbar, erklärt er. Rechnen würde sie das Ganze für die Aussteller dennoch, weil der Plärrer gut besucht ist. Die Sparmentalität ist übrigens nicht nur bei den Eltern ausgeprägt: „Viele Kinder sparen ihr Taschengeld extra für den Kindertag im Plärrer, damit sie heute Fahrgeschäfte mehrfach nutzen können“, weiß der Experte.

    Info: Die letzte Gelegenheit für einen Besuch des Herbstplärrers ist Sonntag, der 8. September.

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