
"Campus Cat" ist tot: das bewegte Leben des berühmtesten Katers von Augsburg


Der Augsburger Kater Leon war ein Medienstar. Sogar der Landtag beschäftigte sich mit dem Tier. Und die Polizei musste ihn aus einer misslichen Lage befreien.
Der rot-getigerte Kater war nicht nur an der Universität Augsburg ein gern gesehener Gast. Campus Cat war auch ein Medienstar. Knapp 29.000 Personen folgten ihr im sozialen Netzwerk Facebook, 15.400 auf Instagram, wo regelmäßig Fotos und Videos von dem Vierbeiner hochgeladen wurden. Die Social-Media-Profile, die nationales und internationales Interesse an der Fellnase weckten, waren von Studenten angelegt und gepflegt worden. Im Alter von 16 Jahren ist der Kater nun gestorben, wie auf seinen Internet-Kanälen und auf der Seite der Uni Augsburg bekannt gegeben wurde. Zahlreiche Fans kondolierten im Internet und erinnerten an gemeinsame Begegnungen.
"Liebes, kleines Fuchsfellchen, auch wenn ich Dich nie persönlich kennenlernen konnte, so habe ich Dein Leben doch hier auf FB verfolgt und mich mit allen über Dich gefreut. Meiner Meinung nach, warst Du der wichtigste Dozent an der Uni Augsburg, weil Du den Menschen dort vermittelt hast, wie wichtig jemand ist, der einem den Rücken stärkt und einfach nur da ist", schreibt Manuela auf Facebook. "Als ich zwischen meinen Examensprüfungen gestresst vor der Bib saß, bist Du genau zum richtigen Moment vorbeigekommen. Und am Morgen vor meiner ersten Prüfung auch vor den Hörsaal", schreibt Lena auf Instagram. Die Trauer ist über den Tod des Tieres ist groß. Auch die Uni schreibt in einer offiziellen Stellungnahme, dass sie Campus Cat vermisse.
Seit 2009 strich Kater Leon über den Campus der Uni Augsburg
Seit etwa 2009 habe der Kater den Campus der Uni bereichert und sei in so manchen Hörsaal und manches Büro geschlüpft. Campus Cat, die eigentlich Leon hieß, habe es genossen, von Studenten und Uni-Mitarbeitern gestreichelt und umsorgt zu werden, schreibt die Universität. Die Besitzerin des Katers, die in der Nähe der Universität wohnt und im Gegensatz zu ihrem berühmten Kater die Öffentlichkeit meidet, hatte Leon vor vielen Jahren aus einem italienischen Tierheim geholt. Schnell wurden der Campus und die verschiedenen Gebäude sein Revier. 2012 erkannte der ehemalige Student Akilnathan Logeswaran das Potenzial des Tieres und erstellte den Facebook-Auftritt von Campus Cat. "Bekannt in der Welt, zu Hause in Augsburg, für immer in unserem Herzen", schreibt Logeswaran nun in seiner Reaktion in den sozialen Netzwerken.

Im Laufe der Jahre wurde in zahlreichen Medien über den berühmten Kater berichtet. Die Süddeutsche Zeitung schrieb von "Professor Dr. Miau aus Augsburg" und Spiegel Online stellte fest: "Fast wie ein richtiger Student - nur ohne Prüfungsstress". Kater Leon brachte es auch zu einer Miniaturausgabe in Plüsch. Die wird als Schlüsselanhänger im Uni-Shop verkauft und ist ein Renner. Als er 2019 von einem Auto angefahren wurde und mehrere Tage in einer Tierklinik bleiben musste, gab es eine Spendenaktion, um die Besitzerin bei der Tierarztrechnung in Höhe von 969 Euro unterstützen zu können. Der Betrag wurde in einer halben Stunde erreicht und sogar noch mehr: Knapp 3400 Euro kamen zusammen - das restliche Geld wurde damals an verschiedene Organisationen gespendet.
Seit Januar wurde der kranke Kater zu Hause gepflegt
Selbst der Bayerische Landtag beschäftigte sich mit dem Liebling der Augsburger Studenten. Ein Jurastudent hatte 2019 nach dem Unfall des Katers eine Petition eingereicht, in der es darum ging, dass das Tier zum offiziellen Dienstkater der Universität Augsburg ernannt werden sollte. So hätte der nach den Vorstellungen des Studenten der Freistaat für Tierarzt- und Futterkosten aufkommen können. Doch weit kam es nicht, die Petition scheiterte.
Letztlich war der Kater auch einmal ein Fall für die Polizei. "Campus Cat an Heiligabend von der Polizei befreit" - so lautete eine Schlagzeile unserer Zeitung aus dem Jahr 2021. Er war an Heiligabend aus Versehen in einem Gebäude der Universität eingesperrt worden. Als er nicht nach Hause kam, machte sich seine Besitzerin auf die Suche und entdeckte ihn durch ein Fenster. Dank der Unterstützung der Polizei und dem richtigen Schlüssel konnte der Kater Heiligabend doch noch bei seinem Frauchen verbringen. Die Besitzerin pflegte den kranken Kater in den vergangenen Monaten zu Hause, wie es auf den Kanälen von Campus Cat im Internet heißt. Seit Januar habe der Kater die Universität nicht mehr besuchen können.
Hören Sie sich dazu auch unsere Podcast-Folge mit den ehemaligen "Bediensteten" der CampusCat an:
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