Wie es um die Drogen-Kriminalität in Augsburg steht
Plus Ein Prozess zeigt, wie viel Geld mit illegalen Deals in Augsburg verdient wird. Die Dealer kommen aus allen Schichten - doch nicht nur das macht die Lage unübersichtlich.
Er war gut im Geschäft. Peter S. (Name geändert) hatte sich bis vergangenes Jahr im Hotelturm einquartiert; hier lagerte er späteren Ermittlungen zufolge auch kiloweise Drogen, die er in Augsburg und Umgebung verkauft haben soll. Der 36-Jährige ließ sich den Stoff demnach per Post liefern und suchte sich einen Helfer, der die Pakete für ihn von den Packstationen abholte. Wenn es stimmt, was die Ermittler der Kriminalpolizei annehmen, dann machte Peter S. mit den illegalen Geschäften viel Geld: mindestens 72.000 Euro alleine mit dem Verkauf von etwa zwölf Kilogramm Marihuana. So steht es zumindest in einer Anklage der Staatsanwaltschaft, die gegen den Mann vorliegt. Der Prozess gegen den 36-Jährigen und seinen mutmaßlichen Helfer, der an diesem Donnerstag startet, wird Einblicke in ein kriminelles Milieu der Stadt geben, das den meisten Bewohnern Augsburgs unbekannt sein dürfte.
Wenn die Polizei wegen Rauschgiftdelikten ermittelt, geht es dabei meistens um Marihuana. Laut den aktuellsten Zahlen der Kriminalstatistik, die für das Jahr 2020 vorliegen, gab es in dem Jahr 371 Fälle des illegalen Drogenhandels, die von den Ermittlern erfasst wurden. In mehr als der Hälfte der Fälle handelten die Verdächtigen demnach mit Cannabis. Andere Drogen - etwa Heroin, Kokain, Crystal Meth und LSD - spielen offenbar in der Stadt nur eine sehr geringe Rolle, Amphetamine und sogenannte Kräutermischungen eine etwas größere. 60 Fälle des illegalen Handels mit Amphetaminen deckten die Ermittler 2020 im Stadtgebiet auf, 36 derartige Straftaten mit sogenannten Neuen Psychoaktiven Substanzen, die auch als Kräutermischungen oder Badesalze bezeichnet werden. Auch wenn die Zahlen für das Jahr 2021 noch nicht von der Polizei veröffentlicht werden: Es dürfte unwahrscheinlich sein, dass sich an den grundsätzlichen Größenverhältnissen signifikant etwas ändert.
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