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Augsburg : Feuerwerk: Silvestermüll hat sich seit 2023 verdoppelt

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Feuerwerk: Silvestermüll hat sich seit 2023 verdoppelt

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    So sah es zum Jahreswechsel an vielen Orten in Augsburg aus. Der Silvestermüll gibt mit darüber Aufschluss, dass es das größte Feuerwerk seit langem gewesen sein muss.
    So sah es zum Jahreswechsel an vielen Orten in Augsburg aus. Der Silvestermüll gibt mit darüber Aufschluss, dass es das größte Feuerwerk seit langem gewesen sein muss. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Augsburg hat den Jahreswechsel ausufernd gefeiert. Auch wenn das neue Jahr bereits einige Tage alt ist, reden viele Menschen weiterhin über das Silvesterfeuerwerk. Man hatte das Gefühl, es wurde im Stadtgebiet noch nie zuvor so wild und lange geschossen. Dieser Eindruck wird jetzt bestätigt: Die Stadt Augsburg liefert Zahlen zum Silvestermüll, der von städtischen Beschäftigten im neuen Jahr von Straßen entfernt wurde. Müll, den Privatpersonen entfernten, taucht in dieser Statistik nicht auf. Unterdessen fordern die Grünen in Augsburg einen strengeren Umgang mit privaten Feuerwerken.

    In einer internen Auswertung des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebs (AWS) kommen die Verantwortlichen für die Silvesternacht 2024 auf 2025 auf 120 Kubikmeter Silvestermüll. Der Wert sei mit der Menge vom Januar 2024 vergleichbar, heißt es. Registriert wird, dass extrem viel Müll in Zonen lag, die nicht vom AWS gereinigt werden.

    Silvestermüll in Augsburg: Der Zuwachs ist eklatant

    Feuerwerke an Silvester im Stadtgebiet werden bei Menschen offenbar beliebter. Zum Vergleich: Im Januar 2023 belief sich die Menge noch auf rund 60 Kubikmeter Müll. Damit hat sich in den vergangenen beiden Jahren die Menge an Silvestermüll verdoppelt. Der AWS war an Neujahr nach eigener Aussage mit einem Großaufgebot im Einsatz, um öffentliche Plätze und Straßen zu säubern. Für AWS-Beschäftigte gibt es keine Prämien für solche Einsätze. Je nach Einsatzzeiten außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit sind Zuschläge (Zeit- und Überstundenzuschläge) angefallen.

    Wie in Vorjahren hatte die Stadt ein Böllerverbot für weite Teile der Innenstadt erlassen. Geschossen wurde dennoch. Auch in der Maximilianstraße gab es um Mitternacht ein Feuerwerk. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) machte wiederholt auf die Interpretation des Böllerverbots aufmerksam. Es handle sich um Vorgaben. In diesem Fall hätten Ordnungsdienst und Polizei die Möglichkeit einzuschreiten. Es gehe darum, schlimmste Auswüchse zu verhindern. Pintsch betont: „Man kann nicht erwarten, dass Polizei und Ordnungsdienst die Einhaltung des Verbots an jeder Stelle kontrollieren.“ Man wolle Menschen feiern lassen.

    Silvesterfeuerwerk in Augsburg: Grüne fordern Umdenken

    Markus Schnitzler, Sprecher der Augsburger Grünen, fordert indes eine politische Bewertung von Silvesterfeuerwerken: „Sie belasten Umwelt und Gesundheit massiv, erzeugen tonnenweise Müll und verschlechtern die Luftqualität erheblich.“ Zudem würden sie Rettungskräfte und Krankenhäuser an ihre Grenzen bringen. Diese Einschätzung bezieht sich allerdings nicht unmittelbar auf Augsburg, sondern beinhaltet die Situation in Deutschland. Bisherige Regelungen ließen Kommunen kaum Spielraum für lokale Lösungen, so Schnitzler.

    In der Innenstadt gab es ein Böllerverbot. Dennoch wurde in der Silvesternacht geschossen. Das Bild entstand in der Maximilianstraße.
    In der Innenstadt gab es ein Böllerverbot. Dennoch wurde in der Silvesternacht geschossen. Das Bild entstand in der Maximilianstraße. Foto: Michael Hörmann  

    Die Stadtratsfraktion der Grünen habe bereits im Jahr 2020 eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, um ein generelles Feuerwerksverbot aus Umwelt- und Gesundheitsschutzgründen zu prüfen. Fraktionschef Peter Rauscher sagt: „Wir möchten niemandem das Silvesterfest wegnehmen, uns geht es lediglich um eine deutliche Reduktion des privaten Feuerwerks.“ Zentrale Licht- oder Lasershows könnten eine attraktive Lösung sein, um Müll- und Luftverschmutzung zu reduzieren. Feuerwerke sollten allenfalls noch in den von der Stadt genehmigten Bereichen oder im Rahmen zentraler, professioneller Feuerwerksshows stattfinden.

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    7 Kommentare
    Franz Xanter

    An einem von 365 Tagen! Und darum wird jetzt solch ein "Aufstand" betrieben? Die Menschen haben wirklich keine anderen Sorgen? Wenn dem so ist, dann geht es den Deutschen ja blendend!

    Christiane Briem

    Weshalb haben die Grünen dann den Antrag auf eine böllerfreie Stadt (von der V-Partei, stattdessen Lasershow) zusammen mit der CSU abgelehnt? Das klingt schon komisch, wenn man selbst in der Regierung sitzt und jetzt auf Opposition macht...

    Regine Bayer

    Die Petition habe ich gerne unterschrieben - danke für den Link! Ich mag professionelle Feuerwerke, verabscheue aber das überbordende private Geböllere und alle damit verbundenen "Nebenwirkungen". Inzwischen müssen sich die Ordnungs- und Rettungskräfte wie im Kriegsgebiet vorkommen.

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