Warum gibt es in Augsburg mehr Fälle von Geschlechtskrankheiten?
Plus Laut Augsburger Fachleuten häufen sich sexuell übertragbare Krankheiten (STI). Paradox: Die Entwicklung hängt wohl auch mit medizinischem Fortschritt zusammen.
Ein Brennen, ein Test, ein Ergebnis: Chlamydien. "Ich wollte es nicht glauben", erzählt ein Augsburger Mitte 20. Er führe ein normales Single-Leben, nicht exzessiv, aber doch regelmäßig mit "weiblichen Kontakten", wie er es nennt. Allzu viele Gedanken über sexuell übertragbare Krankheiten (STI) habe er sich dabei nie gemacht - bis an jenem Tag Ende vergangenen Jahres, als der Test anschlug. Ein "weiblicher Kontakt" war positiv getestet worden und hatte ihn zuvor informiert. "Zum Glück", sagt der Augsburger. So habe er die Infektion schnell in den Griff bekommen, auch wenn sie ihm im ersten Moment einen "ziemlichen Schrecken eingejagt" habe. Allein ist der Mann damit längst nicht. Sehr vieles deutet darauf hin, dass die Zahl der STI zunimmt - auch in Augsburg.
Die wohl bekannteste STI spielt in Augsburg nur noch eine untergeordnete Rolle. Nach Angaben der Stadt starben zwischen 2010 und 2020 in Augsburg insgesamt drei Personen an sogenannten HIV-Krankheiten. Neben HIV sind unter allen STI nur Syphilis und Hepatitis B meldepflichtig. Eindrücke von verschiedenen Stellen in Augsburg verdichten sich aber zu einem Gesamtbild. André Fuchs, Oberarzt Infektiologie am Universitätsklinikum Augsburg (UKA), erklärt auf Anfrage, er habe den Eindruck, dass STI "insgesamt und auch bei uns in Augsburg eher langsam zunehmen". Während die Zahl der HIV-Übertragungen aufgrund verbesserter Aufklärung und erfolgreicher Behandlungen deutschlandweit sinke und die im Sommer zwischenzeitlich aufgekommenen Affenpocken kaum noch eine Rolle spielten, stiegen die Fallzahlen anderer STI wie Syphilis, Gonorrhö oder Chlamydien-Infektionen.
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