Geplanter Auftragsmord in der Region Augsburg? So läuft der Prozess
Plus Im Raum Augsburg sollte wohl ein Oppositioneller des tschetschenischen Regimes umgebracht werden. Die Verhandlung gegen den mutmaßlichen Planer des Attentates ist brisant.
Valid D., ein etwas untersetzter, unauffällig wirkender Mann, hat im Prozess bislang kaum etwas gesagt, das ist sein Recht als Angeklagter. Zu den Vorwürfen gegen ihn hat er gänzlich geschwiegen. Es sind Vorwürfe, die enorme Brisanz bergen, denn wenn es stimmt, was die Ermittler annehmen, dann hat der 47-jährige Russe einen Auftragsmord im Raum Augsburg vorbereitet - wohl auf Geheiß des Sicherheitsapparates der tschetschenischen Regierung. Opfer sollte demnach Mokhmad A. sein, 27 Jahre alt, seit 2017 Asylbewerber in Deutschland und ein öffentlich auftretender Kritiker des Kadyrow-Regimes.
Zum Attentat kam es nicht, stattdessen wurde Valid D. im Januar 2021 verhaftet, seither sitzt er in Untersuchungshaft. Seit Juni dieses Jahres läuft am Oberlandesgericht in München der Prozess gegen ihn, es ist ein Mammutverfahren. Der Staatsschutz-Senat unter dem Vorsitzenden Richter Christoph Wiesner hatte ursprünglich gut 40 Verhandlungstage bis Ende des Jahres angesetzt, möglich ist aber, dass die Verhandlung noch bis in das Frühjahr 2023 hinein dauert oder länger. Der Senat hat bislang unter anderem Mokhmad A. als Zeugen vernommen, verschiedene Ermittler und einen Mann, der laut Anklage das Attentat letztlich hätte ausführen sollen.
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