Göggingen und die Eingemeindung 1972 – eine Stadt trug Trauer
Plus Auch 50 Jahre nach der Eingemeindung sehen sich viele Gögginger noch nicht als Augsburger. Warum die Sitzungsglocke des Stadtrats erhalten blieb.
Wenn es einen Stadtteil mit Bürgerstolz gibt, dann ist das Göggingen. "Wenn ich im Urlaub erkläre, woher ich bin, sage ich "Göggingen, das ist ein Vorort von Augsburg", sagt Richard Riegel und setzt ein schelmisches Lächeln auf. Niemals würde der 87-Jährige sagen, er sei Augsburger, denn er ist und bleibt Gögginger - in der fünften Generation, wie er betont. Nein, schlecht gehe es Göggingen nicht, seitdem es ein Stadtteil von Augsburg geworden ist - aber besser ganz gewiss auch nicht. Und so wie es der ehemalige Stadtrat der Stadt Göggingen sieht, empfinden wohl die meisten alten Gögginger. Die Eingemeindung hätte es nicht gebraucht. "Wir hatten in Göggingen eine Pro-Kopf-Verschuldung von 157 Mark", sagt er mit Blick auf den Augsburger Haushalt.
1000 Jahre lang war Göggingen eine selbstständige Ortschaft, das ist verbrieft - und drei Jahre lang durfte sie sich in dem Glanze sonnen, Stadt zu sein. Am 25. Mai 1969 hatten die Gögginger die Stadternennungsurkunde erhalten - drei Jahre später, am 1. Juli 1972 wurden sie ohne viel Federlesen der großen Nachbarin Augsburg zugeschlagen. Für die Gögginger eine Schande, an der so mancher heute noch knabbert. "Die letzte Amtshandlung des Gögginger Stadtrats am 30. Juni war die Grundsteinlegung für den Friedhof", eine Handlung mit großer Symbolkraft, wie Altstadtrat Riegel findet. Das Friedhofsgebäude war übrigens eines von zwei Vorhaben, das man der Stadt Augsburg mit Fleiß aufgedrückt hatte, als klar war, dass die Eingemeindung nicht mehr aufzuhalten war. Das andere war die Anton-Bezler Schwimm- und Turnhalle. "Der Stadtrat hat die beiden Bauten beschlossen und Augsburg musste sie bezahlen", freut sich Riegel noch heute.
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