
Grüne bei Neujahrsempfang: "Bäume und spielende Kinder in der Maxstraße"


Die Augsburger Grünen haben sich bei ihrem Neujahrsempfang selbstbewusst präsentiert und ihre Ziele für die Stadt aufgezeigt. Eine Politikerin stand im Mittelpunkt.
Seit 34 Monaten gibt es das schwarz-grüne Bündnis im Augsburger Stadtrat. Selbstbewusst präsentierte sich der Koalitionspartner der CSU bei seinem Neujahrsempfang am Sonntag im Rathaus. Neue Fahrradstraßen, die Tramlinie 3 nach Königsbrunn, Gastronomie statt Autos auf Parkplätzen, eine lebendige Sport- und Kulturszene, Klimaschutz – die beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Verena von Mutius-Bartholy und Peter Rauscher, präsentierten den Gästen im gut besuchten Oberen Fletz ein Potpourri dessen, was sich die Grünen als Erfolge auf die Fahnen schreiben. Dann kam eine Gastrednerin, die mit ihrer Energie allen anderen ein wenig die Show stahl.
Ein wichtiges Thema: die Maximilianstraße. Die künftigen Veränderungen in Augsburgs Prachtmeile stehen exemplarisch für die Politik der Grünen. Weniger Autoverkehr, mehr Raum für Fahrradfahrer und Fußgängerinnen, mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt. Verena Mutius-Bartholy zeichnete ihre Zukunftsvision der Meile: "Bäume, spielende Kinder, Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang. Erste Vorboten dazu waren die Parklets. Mehr davon gibt es ab Mai, wenn das Pilotprojekt autofreie Maxstraße umgesetzt wird", versprach sie. Ihr Kollege Peter Rauscher betonte, dass sich manche nur schwer von der Ideologie einer autogerechten Stadt lösen könnten. Der Wandel habe in Augsburg an manchen Stellen schon längst funktioniert. Beispiel: der Holbeinplatz in der Altstadt.
Augsburger Holbeinplatz als gelungenes Beispiel für Verkehrswende
"Niemand denkt heute mehr daran, auf dem Holbeinplatz, wo Bänke und Bäume stehen, Autos abzustellen", meinte Rauscher. Dabei sei dies vor Jahrzehnten genau die Situation gewesen: abgedeckte Lechkanäle und Parkplätze. Die Fraktionsvorsitzenden plädierten für ein mutiges, klimaresilientes und zukunftszugewandtes Augsburg für alle Menschen. Verena von Mutius-Bartholy zeichnete dabei immer wieder das Bild von der "Stadt der 300.000 Chancen" – und hakte sich damit bildlich beim Koalitionspartner unter. Auch CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hatte beim Neujahrsempfang der Christsozialen die Losung "Stadt der Chancen" ausgegeben.

Die Grünen feierten sich als Impulsgeber, die in Augsburg bislang vieles vorangetrieben und bereits einige Punkte aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt hätten. Man werde alles daran setzen, weitere Herausforderungen zu meistern, hieß es: mehr Grün in der Stadt, auf Dächern und Fassaden, den Sanierungsstau aus den vergangenen Jahren bei den Schulen sowie bei Sporthallen und Bädern lösen, gegen Luxussanierungen und hohe Mieten angehen, eine Reformierung der Ausländerbehörde und mehr Unterstützungsangebote für Menschen, die nach Augsburg kämen. Augsburgs Grüne haben viel vor. "Das alles klingt nach Zukunftsmusik, aber das Stück ist komponiert und wir halten den Taktstock in der Hand", sagten die Fraktionsvorsitzenden.
Neujahrsempfang der Grünen: Katharina Schulze als Gastrednerin
Einen noch enthusiastischeren Takt gab anschließend Gastrednerin Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, vor. Nach einer kurzen Entschuldigung für ihre Verspätung mit Verweis auf die Bahn – "da sollte die Politik mal was tun" – rauschte die 37-jährige Politikerin selbst wie ein Hochgeschwindigkeitszug durch das Programm der bayerischen Grünen. Mit ihrer Energie nahm sie die vielen Gäste im Saal mit auf ihre "Volle-Fahrt-in-die-Zukunft-Reise". Für Katharina Schulze gab es lauten Beifall und Standing Ovations.
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