Hund, Klo & Co.: Die irren Geschichten der "Corona-Sünder" vor Gericht
Plus Augsburgs Justiz muss über Hunderte von Einsprüchen gegen Corona-Bußgelder entscheiden. Es geht um Maskenpflicht und illegale Partys mit manchmal skurrilen Begründungen.
Was hat die geografische Lage des Kaukasus mit dem Corona-Infektionsschutzgesetz zu tun und mit der Ausgangssperre in der Neujahrsnacht 2021? Für einen 47-Jährigen sehr viel, denn für ihn geht es schließlich um 500 Euro, die er zahlen soll. Und die er nicht zahlen will. So sitzt er nun im Augsburger Amtsgericht, Saal 141, vor Richter Roland Fink, der einen Sitzungstag lang über Einsprüche gegen Bußgelder verhandelt von Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen verstoßen haben sollen. Dabei bekommt Amtsrichter Fink viele Geschichten zu hören. Sie klingen teils abenteuerlich bis völlig absurd.
Der 47-Jährige, im Verfahren um Bußgelder "Betroffener" und nicht Angeklagter genannt, ist also in der Neujahrsnacht um genau 0.41 von einer Polizeistreife in Königsbrunn auf offener Straße angehalten worden, obwohl zu dieser Zeit eine strikte Ausgangssperre wegen Corona galt. Er fühlt sich durch das auferlegte Bußgeld von satten 500 Euro ungerecht behandelt. Der objektive Tatbestand ist nicht zu bestreiten. Aber der 47-Jährige will einen wichtigen Grund gehabt haben, der eine Ausnahme rechtfertige, wie er betont. "Ich wollte eine Straftat verhindern, Herr Richter", überrascht er das hohe Gericht. Er sei doch "immer ein vorbildlicher Staatsbürger" gewesen. So beginnt er seine Geschichte über die Silvesternacht, die er mit einem Freund habe feiern wollen. Doch die Party lief angeblich aus dem Ruder.
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