
Investoren bemängeln Attraktivität im Augsburger Innovationspark

Plus Der Innovationspark muss Kritik einstecken – etwa zum Nahverkehr und zu den Freiflächen. Wann kommt der versprochene Park? Baureferent Merkle bestätigt Verzögerungen.

Der Innovationspark nahe der Universität Augsburg wird als Vorzeigeprojekt der Wirtschaftsförderung beworben. Mehrere Institutsgebäude haben sich in den zurückliegenden zehn Jahren auf dem Areal angesiedelt. Es entstanden und entstehen zudem Bürokomplexe, die architektonisch von der Norm abweichen. Dennoch läuft nicht alles rund. Zwei Unternehmen, die im Innovationspark gemeinsam mehr als 100 Millionen Euro investiert haben, bemängeln das Erscheinungsbild. Das Gelände wirke an manchen Stellen wenig einladend. Vermisst wird unter anderem ein von der Politik versprochener Park, der die Aufenthaltsqualität erhöhen soll. Die Stadt Augsburg bestätigt, dass es Verzögerungen gegeben hat, setzt aber weiter auf einen großen Wurf.
Innovationspark Augsburg: Es gibt eine Tramhaltestelle der Linie 3 direkt vor Ort
Man fühle sich im Innovationspark wohl, betonen Peter Weis, Vorstandsvorsitzender der Leitwerk AG sowie Ralf Walter und Jürgen Kolper von der Walter Beteiligungen und Immobilien AG. Kritik üben sie allerdings an der Infrastruktur, genauer gesagt dem Nahverkehr und der Gestaltung von Wegen. Der Innovationspark, der auf einem Areal von 70 Hektar (entspricht rund 100 Fußballfeldern) entsteht, besteht momentan aus zwei Abschnitten. Der Bereich entlang der Hugo-Eckener-Straße ist beim Nahverkehr gut erschlossen, die Straßenbahnlinie 3 (in Richtung Königsbrunn) führt vorbei. Es gibt eine Haltestelle nahe dem Technologiezentrum, dem Herzstück des Innovationsparks. Von dort aus sind es nicht mehr als drei, vier Minuten. Anders sieht es für den Bereich aus, der näher an der B17 liegt. Wer an der Haltestelle aussteigt, benötigt zu Fuß eine gute Viertelstunde. "Unser Gebäude Weitblick 1.7 ist vom Nahverkehr bislang nicht erschlossen", klagt Weis. Aus seiner Sicht würden sich die Stadtwerke Augsburg weigern, den Innovationspark mit dem Nahverkehr zu erschließen.

Unweit vom Bürokomplex Weitblick 1.7 entsteht ein mehrgeschossiges Bürogebäude der Firmengruppe Walter, der Innovationsbogen, der voraussichtlich im Frühjahr 2024 bezogen wird. "Die Anbindung ist nicht attraktiv", sagt Vorstand Jürgen Kolper. Der Fußweg sei nicht ausreichend beschildert, zudem vermisse man eine attraktive Landschaftsgestaltung. Die Investoren erinnern daran, dass stets von einer hochwertigen Planung eines Parks gesprochen wurde. Immerhin seien bereits jetzt 2000 Arbeitsplätze im Innovationspark entstanden.
Baureferent Gerd Merkle (CSU) kann den Unmut nachvollziehen: "Die Kritik, dass die Freiflächen im Süden noch nicht zur Verfügung stehen, ist nachvollziehbar." Allerdings seien die Ausgleichs- und Biotopflächen nicht nur geplant, sondern bereits zum großen Teil hergestellt. Die Stadt lege Wert auf die Attraktivität des Areals. "Damit die hohen gestalterischen und qualitativen Anforderungen im Innovationspark neben den Hochbauprojekten auch bei öffentlichen Freiflächen entstehen, wurde extra ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt", so Merkle.

Innovationspark Augsburg: Ein Büro aus Paris hat Wettbewerb gewonnen
Die Stadt plane mit der Wettbewerbsgewinnerin, dem Landschaftsarchitekturbüro „Atelier Miething SARL“ aus Paris. Die Planungen der Freiflächen nehmen aufgrund ihrer Dimension (zwölf Hektar Grün- und Platzflächen, Fuß- und Radwegeachsen) sowie ihrer komplexen Anforderungen und Qualitätsstandards Zeit in Anspruch. Merkle verweist dabei auf die Folgen der Corona-Pandemie. Auch deshalb seien die Planungen des ersten Bauabschnittes noch nicht abgeschlossen. Das Grün spiele eine wesentliche Rolle für die weitere Entwicklung. Im Sinne einer dem Klimawandel angepassten und nachhaltigen Quartiersentwicklung werde Wert auf einen ansprechend gestalteten Freiraum gelegt.
Bei der Stadt wird darauf verwiesen, dass der größte Teil der Erschließungsachsen noch nicht gestaltet sei. Dies wirke sich auf den Nahverkehr aus. Perspektivisch sei hier eine Verbesserung des Busangebots wünschenswert. Haltestellen, die beide Bürokomplexe besser anbinden, seien in Planung. Bei den Fußwegen müsse abgewartet werden, bis die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt würden. Nach heutigem Stand soll mit den letzten Arbeiten im Jahr 2025 begonnen werden.
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Ganz einfach, liebe Investoren.eine eiserne CSu Regel. Wer nicht schmiert, verliert... #CFS, #Haderthauer #Maskendeals .#Schottdorf...etc. etc.
https://www.b4bschwaben.de/b4b-nachrichten/augsburg_artikel,-stadtwerke-planen-fahrerlosen-bus-fuer-augsburg-bis-2020-_arid,253398.html
>> Innovationspark - Stadtwerke planen fahrerlosen Bus für Augsburg bis 2020
...
Der fahrerlose Bus soll einen Rundkurs durch das Gewerbegebiet nahe der B17 abdecken und so das Areal auch mit der nächstgelegenen Haltestelle der Straßenbahn-Linie 3 verbinden. <<
Ein fahrerloser Bus ist an sich eine feine Sache für schlecht ausgelastete Linien. Wenn es aber dann zu ein Unfall mit toten oder schwerverletzen kommt, geht das Geschrei los. Es muss nicht einmal das autonome Fahrzeug schuld sein, sondern vielleicht sogar der Unfallgegner.
Geniestreiche sucht man im Augsburger Stadtrat leider vergeblich. Man könnte so einen autonom fahrenden Bus als Forschungsprojekt für mehrere Jahre deklarieren und dafür dann Mittel von Bund, Land und EU erhalten. In der Forschungsphase überwacht ein menschlicher Fahrer die Automatik des Fahrzeugs und greift in gefährlichen Situationen aktiv ein, dadurch kann auch die KI lernen.