Ursache steht fest: Darum stürzte der Baum an der Kahnfahrt um
Plus Einige Bäume nahe der Kahnfahrt sind schon seit Längerem krank. Die nun umgestürzte Robinie gehörte nicht dazu. Wie die Trockenheit Bäumen zu schaffen macht.
Es hörte sich an wie das Prasseln eines Feuerwerks: Als am Sonntag ein Baum in den Äußeren Stadtgraben nahe der Kahnfahrt stürzte, war es eventuell auch dieses Geräusch, das die Insassen zweier Ruderboote warnte. Die fünf Insassen hatten Glück und kamen mit dem Schrecken davon. Zwei Tage danach stellen sich Fragen, deren Aufarbeitung Stadt, Feuerwehr und den Lechfischereiverein beschäftigt, der das Areal von der Stadt gepachtet hat. Es geht auch darum, wie sicher derzeit das Umfeld großer Bäume ist, denn die Trockenheit macht ihnen zu schaffen.
Abgebrochener Teil des Baumes an der Kahnfahrt war etwa 60 Jahre alt
Bei dem Baum handelt es sich um eine zweistämmige Robinie. Nach Angaben des städtischen Grünamts sei für den plötzlichen Grünastbruch "das Abreißen des Verdunstungssogs" verantwortlich. Amtsleiterin Anette Vedder: "Dadurch verändern sich die Spannungsverhältnisse im Holz des Baumes, was durch die akute Wasserknappheit ausgelöst wird." Beim abgebrochenen Baumteil handelt es sich um den bogenförmig gewachsenen Stämmling einer zweistämmigen Robinie. Dieser Stämmling war etwa 60 Jahre alt und stand an einem Hang. Infolge des Abbruchs muss nun der gesamte Baum beseitigt werden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
@ Stefan K
Wenn Sie dies überhaupt noch lesen. Ich bin Förster und widerspreche Ihrer Auffassung, dass wir Förster einen 60 jährigen Baum schon längst gefällt hätten! Das ist absolut falsch. Sicherlich werden im Wald Bäume unter 60 Jahren gefällt, aber nur um den umstehenden Bäumen mehr Platz zu geben. Um ein komplexes System vereinfacht zu erklären: Bäume werden erst mit weit über 60 Jahren forstlich interessant! Stadtbäume brauchen meist keine Fällungen um Platz zu schaffen, da diese schon mit größzügigem Platz gepflanzt wurden. Also, bitte nicht forstlichen argumentieren, wenn Sie nicht wirklich vom Fach sind.
Im übrigen, ich hätte diese Robinie auch nicht einfach so gefällt, nur weil sie 60 Jahre alt war!
@ Stefan K.
also sollen die großen Bäume weg, weil die ja eine Gefahr werden können. Ab 40 m Höhe? Ab 30, vielleicht schon 20, auch wenn sie äußerlich gesund sind. Stellen Sie doch Ihr unschätzbares Fachwissen der Stadt zur Verfügung, dann passiert garantiert nichts mehr.
Dass sich jetzt wieder die Schlaumeier melden, ist klar. Nicht jedem Baum sieht man seinen Zustand ohne genaue Untersuchung an. Und wenn offensichtlich kranke Bäume gefällt werden sollen, gibt es jedes Mal einen Aufstand der Baumfreunde. Richtig machen kann man es vor diesem Hintergrund sowieso nicht.
Es geht nicht nur darum offensichtlich kranke Bäume zu fällen, sondern auch regelmässig über den Bestand zu gehen bevor er irgendwann nicht mehr händelbar ist. In der Stadt stehen Bäume mit 30, 40 Metern Höhe rum von denen auch regelmässig bei Stürmen Äste abbrechen die von sich aus schon einen Baum ergeben würden. Warum man sowas nicht bevor irgendwann alles zusammenfault der ordentlichen Nutzung zuführt und Neupflanzungen vornimmt, das weiß man wohl nur im Grünamt.
Es ist unverständlich warum die Stadt Augsburg nicht regelmässig Erneuerungen am Baumbestand vornimmt. Es werden Bäume wachsen gelassen bis sie irgendwann von allein umfallen. Kein Förster geht so mit seinem Wald um. Und wenn dann was passiert, dann ist das Heulen und Schuld zuweisen wieder groß angesagt.
In dem Artikel wird beschrieben, wie viel die städtischen Bediensteten kontrollieren. Und einen Baum 60 Jahre alt werden zu lassen ist nun wahrlich kein grundsätzlicher Fehler.
Ich selber sehe beim Radln und Wandern in unserer Stadt immer wieder auch mal Bedienstete, die Bäume prüfen. Und sah auch schon gesperrte Bäume und selbstverständlich Baumfällungen.
Man muss auch die Mitarbeiter unserer Stadt vor ungerechter Kritik schützen!
Raimund Kamm
Da geht es nicht um die Kritik an den Mitarbeitern. Die denken sich die Vorgaben sicher nicht aus. Allerdings würde wohl ein bisschen forstwirtschaftliches Denken so manchen Baumbruch bereits im Vorfeld vermeiden. Und es käme auch noch was dabei rum am Ende. Das bedeutet nicht, dass mit dem Harvester durch die Parks gefahren werden muss, aber beizeiten das eine oder andere Monstrum entfernen, das Holz verwerten und selbstverständlich - wie es jeder vernünftige Waldbesitzer ebenfalls macht - an gleicher Stelle wieder frisch anpflanzen. Evtl. im Hinblick aufs das wandelnde Klima in robusterer Version.