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Wo man Mannheim in Augsburg spürt: So wurde der Kinderfasching gesichert

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Kinderfaschingsumzug: Feiern unter besonderen Vorzeichen

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    Beim dritten Gaudiwurm durch Augsburgs Innenstadt liefen rund 1300 Teilnehmer mit. An dem Umzug beteiligten sich 35 Gruppen.
    Beim dritten Gaudiwurm durch Augsburgs Innenstadt liefen rund 1300 Teilnehmer mit. An dem Umzug beteiligten sich 35 Gruppen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Kleine und große Monster stehen auf dem Rathausplatz, die Vorfreude ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Um 11.33 Uhr startet am Rosenmontag pünktlich der Gaudiwurm von Kindern und Jugendlichen, und die Kita Ulmer Straße ist mit von der Partie. „Wir sind die Farbenmonster aus dem Kinderbuch“, sagt Tanja Kiefl. Mit verschiedenen Farben lernten Kinder dank des besagten Buchs ihre Gefühle kennen. Als kleine gelbe, rote oder blaue Monster sorgen sie auch bei den Zuschauern für ein Gefühl: Freude. 35 Gruppen beteiligten sich diesmal beim Augsburger Gaudiwurm für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt: 1300 Kinder und ihre Begleitpersonen sind rund eine Stunde unterwegs - über 4000 Zuschauer lassen sich das Spektakel auf der Strecke vom Rathausplatz über die Steingasse, Annastraße und über die Philippine-Welser-Straße zurück zum Rathausplatz nicht entgehen und genießen die gute Stimmung trotz der erhöhen Sicherheitsbedingungen.

    Robert Kurz, Einsatzleiter der Polizei, spricht von einer „leicht erhöhten Polizeipräsenz“. Wie berichtet, wurden aufgrund der jüngsten Anschläge die Sicherheitsvorkehrungen zum traditionellen Faschingstreiben auf dem Rathausplatz erhöht. Bis einschließlich Faschingsdienstag bietet dort die Vereinigung von Faschingsgesellschaften aus Augsburg und Umgebung „Under oiner Kapp“ (UOK) ein buntes Programm. Die Maßnahmen auf dem Platz stechen einem sofort ins Auge: Neben zahlreichen Betonblöcken sichern auch Autos die Festzone. Als sich der Gaudiwurm durch die Innenstadt schlängelt, sind zusätzlich einige Polizeibeamte auf dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs - der Vorfall in Mannheim, bei dem am Rosenmontag ein Auto in eine Menschengruppe gesteuert wurde, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

    Die Kinder der Kita Ulmer Straße samt ihrer Begleiter verkleideten sich als Farbenmonster.
    Die Kinder der Kita Ulmer Straße samt ihrer Begleiter verkleideten sich als Farbenmonster. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Den Fasching lässt sich Hollaria-Präsidentin Anja Müller durch die vielen Sicherheitsvorkehrungen nicht vermiesen. „Wir machen weiter. Wir tragen Konfetti im Herzen“, sagt sie. Grünen-Stadträtin Melanie Hippke berichtet, dass sie Betonblöcke mit bunten Luftschlangen beklebt haben. „Die Freude über den Fasching lassen wir uns nicht einschränken“, betont auch sie. Vereinzelt hätten Teilnehmer aufgrund von Krankheit abgesagt. Eine mögliche Gefahrenlage sei jedoch kein Grund für eine Absage gewesen.

    Stadträtin Hippke hat gemeinsam mit Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) den Gaudiwurm für Kinder und Jugendliche 2023 initiiert. In diesem Jahr fand der Faschingsumzug das dritte Mal statt - er wird von Stadt und Stadtjugendring veranstaltet und von Under oiner Kapp und Hollaria unterstützt. Das dritte Mal ist auch die Kita Ulmer Straße dabei. Die „Party“ mache den Kindern und ihren Begleitern einfach Spaß. Textsicher singen schon auf dem Rathausplatz kleine und große Besucher die Hits „Das rote Pferd“, „Fliegerlied“ oder „Wackelkontakt“ mit und tanzen auf der Stelle. Die Kita Steinerne Furt begleitet erstmals den Faschingsumzug. Turamichele ist ihr Thema. Gemeinsam haben sie den Perlachturm gebastelt, so Nesrin Özdek. Verkleidet sind sie als Drachen oder Engel. Aber auch die Zuschauer haben sich ins Zeug gelegt.

    Der Ukrainische Verein Augsburg war mit von der Partie. Die Kinder und Erwachsenen trugen traditionelle Tracht.
    Der Ukrainische Verein Augsburg war mit von der Partie. Die Kinder und Erwachsenen trugen traditionelle Tracht. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Viele Erwachsene haben einen bunten Hut oder eine Perücke aufgesetzt, Kinder sind unter anderem als Prinzessin oder Indianer verkleidet, ein Hund trägt Fledermausflügel. Klothilde hat einen blauen Hut und eine rote Jacke an, ihren Rollator säumt eine Girlande aus bunten Stoffblumen. Die 90-jährige Augsburgerin findet den Gaudiwurm „richtig gut“. Sie habe Fasching schon immer geliebt und gefeiert. „Stellen Sie sich vor, ich habe fünf Kinder und kein einziges mag den Fasching“, erzählt sie und lacht. Sie lasse sich die Freude am Fasching bei dem strahlenden Sonnenschein nicht nehmen. „Jeder Tag ist für mich ein Geschenk“, sagt sie. Und der Rosenmontag ein Besonderes. Genauso wie für Hildegard Rauch, die selber als „Zirbele“ auf den Faschingsfeiern ihrer Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit in Kriegshaber in die Bütt geht. Sie ist seit Wochen im Fasching unterwegs - der Augsburger Gaudiwurm dürfe da nicht fehlen.

    Gaudiwurm - Kinderfasching am Rosenmontag;
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    Zum dritten Mal schlängelte sich am Rosenmontag ein Gaudiwurm durch die Augsburger Innenstadt. Tausende Besucher säumten die Straßen und feierten mit.

    Sozialreferent Martin Schenkelberg und UOK-Präsidentin Marion Buk-Kluger moderieren auf der Bühne am Martin-Luther-Platz. Sie sprechen von Lebensfreude und Stimmung. Auch eine ukrainische Gruppe will sich das nicht nehmen lassen. Zwölf Kinder tragen Tracht. „In der Ukraine heißt es anders, aber bei uns wird auch gefeiert“, sagt Olena Orel.

    Gaudiwurm - Kinderfasching am Rosenmontag;
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    Zum dritten Mal schlängelte sich am Rosenmontag ein Gaudiwurm durch die Augsburger Innenstadt. Tausende Besucher säumten die Straßen und feierten mit.
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