Tragödie am Rathausplatz: Emotionale Kälte mancher ist verstörend

29.11.2022

Plus Die Tragödie, die sich in aller Öffentlichkeit am Rathausplatz abspielte, war schlimm. Doch nicht nur der Tod des Mannes entsetzte.

Einige Menschen haben nach der Tragödie Blumen und Kerzen vor dem Rathaus hingestellt. Darunter ein Ehepaar. Es erzählte, dass es während des Einsatzes zufällig zum Rathausplatz kam, dann aber schnell weiterging. Sie wollten nicht zusehen, sagten sie. Erst später haben sie von dem traurigen Ausgang erfahren. Viele haben es so wie das Ehepaar gemacht, manche wurden unerwartet mit der Tragödie konfrontiert, als sie um die Ecke kamen, manche blieben aber auch stehen und beobachteten den Einsatz. Sie müssen mit dem, was sie gesehen haben, zurechtkommen. Bleibt zu hoffen, dass Kinder das nicht miterleben mussten. Der Tod des Mannes und die Umstände sind erschütternd. Aber nicht nur das.

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Mann springt vom Rathausdach: Hässliche Kommentare aus der Menge

Was darüber hinaus entsetzt, ist die offensichtliche Verrohung einiger Menschen, die während und auch nach dem Einsatz zutage trat. Wirklich hässliche Kommentare waren aus der Menge zu hören, während der Mann auf dem Dach stand. Auch später noch, als er längst gesprungen war. Wie schlimm, dass manche die Szenerie filmten und in den sozialen Netzwerken veröffentlichten. Videos kursierten über WhatsApp. Die Empathielosigkeit und emotionale Kälte verstört.

Bleibt die Hoffnung, dass der Anteil dieser Menschen ein geringer ist. Mut geben die anderen, die helfen, sich um ihre Mitmenschen kümmern, Mitgefühl für den Mann zeigen oder die einfach nur aufmerksam sind. Auch das konnte man in verschiedensten Situationen erleben. Wie eben jenes Ehepaar, dessen Bedürfnis es war, für den Verstorbenen eine Kerze anzuzünden. Auf solche Menschen kann eine Gesellschaft bauen.

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