Mann bestellt Falschgeld im Darknet - "Es war Blödsinn", sagt er jetzt vor Gericht
Plus Ein 35-Jähriger aus Augsburg orderte im geheimen Internet zehn gefälschte Fünfzigeuroscheine. Das wird für ihn nun teuer. Wie Ermittler auf ihn stießen.
Die Geschichte der Geldfälschung ist fast so alt wie das Geld selbst. Schon im antiken Griechenland war das Nachmachen von Münzen mit der Todesstrafe bedroht. Bei den alten Römern wurden falsche Dinare mithilfe von Tongussformen hergestellt – darauf stand der Feuertod. Heutzutage werden vor allem Euro-Banknoten mithilfe moderner Digitaltechnik gefälscht – teils so täuschend echt, dass die "Blüten" für Laien beim schnellen Bezahlen kaum noch zu erkennen sind. Wie jetzt selbst Silke Knigge, die Vorsitzende Richterin eines Schöffengerichts in einem Falschgeldprozess einräumte: "Ich hätte es nicht gemerkt."
Auf der Anklagebank sitzt ein gut situierter Angestellter. Dass er finanziell nicht am Bettelstock geht, wird im Laufe der Verhandlung noch eine Rolle spielen. Zu bestreiten gibt es eigentlich nichts. Der 35-Jährige gesteht, bedauert. Im Juni 2021 hat er, was nach der Sicherstellung eines Laptops bewiesen ist, sich einen Thor-Browser für den Zugang zum Darknet heruntergeladen, dort unter dem Pseudonym "Schwarze Schlange" zehn gefälschte Fünfzigeuroscheine geordert und mit der Digitalwährung Bitcoins mit 30 Prozent des Nennwerts bezahlt. Die "Blüten" kamen prompt wenige Tage später in einem weißen Kuvert, fiktiver Absender: Melinda Beyer, 26 GP/52 NL, per Post in Augsburg an. Freilich landete die Sendung nicht beim Empfänger, sondern in Händen von Falschgeldermittlern des Landeskriminalamtes. Die Sendung war abgefangen worden. Fahndern des Bundeskriminalamtes war es gelungen, sich im Darknet an den niederländischen Verteilerring anzuschleichen und offenbar etliche Blütenkunden zu ermitteln.
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Die Diskussion ist geschlossen.
'Im geheimen Internet" wird hier wiederholt vom Autor behauptet. Das 'Dark-Net' bzw. richtig eigentlich Tor-Netzwerk, ist weder geheim, noch illegal noch sonst etwas. Im Gegenteil, in vielen repressiven Ländern ist es die einzige unerkannte Möglichkeit, ohne Überwachung zu kommunizieren.
Wer übrigens etwas für solche unterdrückte Menschen unternehmen will, sollte sich die 'Snowflake'-Erweiterung in seinem Browser installieren; womit er solchen Menschen auch hilft.