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Mehrere verloren gegangene Kinder an einem Tag: So ist die Situation am Familienbad in Augsburg

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Auf der Suche nach Mama und Papa: Gehen in Augsburgs Freibädern immer mehr Kinder verloren?

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    An heißen Tagen im Sommer ist es im Familienbad am Plärrer in Augsburg oft brechend voll. Oft kommen dann 3000 bis 4000 Besucher.
    An heißen Tagen im Sommer ist es im Familienbad am Plärrer in Augsburg oft brechend voll. Oft kommen dann 3000 bis 4000 Besucher. Foto: Annette Zoepf (Archiv)

    Der kleine Junge weint, immer wieder zeigt er hilflos in die Menge, offenbar auf der Suche nach seiner Mutter oder seinem Vater. Zwei Mitarbeiter der Wasserwacht begleiten den Jungen, der ein Jahr alt ist oder vielleicht zwei, sprechen sanft mit ihm, nehmen ihn an der Hand. Schwierig, hier im Gewimmel im Familienbad am Plärrer jemanden ausfindig zu machen. Es ist heiß, mehr als 3000 Menschen besuchen das Freibad an diesem Tag; immer wieder gehen Kinder kurzzeitig verloren, manchmal auch Geschwisterpaare. Gut ein halbes Dutzend Mal hören die Badegäste innerhalb weniger Stunden eine entsprechende Durchsage.

    Die Eltern, so heißt es dann, sollen sich bitte bei der Wasserwacht melden. Dort warteten ihre Kleinen auf sie. Ein Ausnahmefall, so sagt es Alexandra Eisenrith später, sei der Tag trotz der Vielzahl derartiger Fälle aber nicht gewesen. Eisenrith ist Vorsitzende der Wasserwacht Augsburg-West, die Ehrenamtlichen sind für das Freibad am Plärrer zuständig, das größte in Augsburg. An den Wochenenden und den Feiertagen schauen sie dort nach dem Rechten und unterstützen die Bademeister. Die Helferinnen und Helfer ziehen Kinder aus dem Wildwasserstrudel, wenn sie dort in Not geraten; sie kleben Pflaster auf Wunden; sie kümmern sich um alles „vom Bienenstich bis zum Kreislaufkollaps“, sagt Eisenrith. Sie versorgen auch Kinder, die ihre Eltern suchen. Und beruhigen teils die Eltern, die oft „tausend Tode sterben“, wenn sie ihre Kinder nicht mehr finden.

    Freibadsaison in Augsburg: Im Familienbad am Plärrer ist oft jede Menge los

    Eisenrith hält sich mit Vorwürfen und Alarmismus zurück. Klar, sagt sie, es gebe auch vereinzelt Eltern, die im Freibad nur auf ihr Handy starrten, aber in dem Gewusel könne es eben auch schnell passieren, dass Kinder verloren gingen. Es gebe eine „leichte Tendenz“ dazu, dass Fälle dieser Art ansteigen, mehr aber eher nicht. Je mehr Kinder ein einzelner Erwachsener im Blick behalten müsse, desto größer sei die Gefahr. Manche vermeintlich sichere Situation verleite Eltern bisweilen dazu, nicht so genau hinzuschauen, sei aber trügerisch. Auch im Babybecken könne ein Kind ertrinken.

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