
Der Wiesn-Toni ist auf seine Wiesn zurückgekehrt

Plus Das Oktoberfest ohne Tamer Bugan, das gab es 16 Jahre lang nicht. Nach seinem Unfall kehrte er nun im Rollstuhl zurück. Und erlebte eine Achterbahn der Gefühle.

Als sich die Tür zum Bräurosl-Zelt öffnet, sind die Erinnerungen alle wieder da. 16 Jahre lang hat Tamer Bugan, den hier alle nur als Wiesn-Toni kennen, in diesem Zelt bedient. Hat hektoliterweise Bier, Tausende Hähnchen und Schweinshaxen an die Tische geschleppt. 14 Maß konnte er auf einmal tragen. Nun ist er wieder da. "Es ist diese Luft im Zelt, die Energie. Das ist einfach das Bräurosl, so wie ich es kenne." Und doch ist alles anders. Denn seit einem schweren Sturz im Urlaubsparadies Bali Ende April sitzt der gebürtige Augsburger im Rollstuhl. Lang hat er überlegt, ob er in diesem Jahr auf die Wiesn kommen soll. Der 50-Jährige wusste, dass der Besuch an seiner alten Wirkungsstätte emotional nicht einfach werden würde. Am Ende überwog die Vorfreude auf Kollegen, Stammgäste und Freunde. "Ich musste einfach herkommen", sagt Bugan, der auch in Augsburger Lokalen jahrzehntelang bediente.
Es ist das zweite Oktoberfestwochenende. Das Zelt ist seit Stunden wegen Überfüllung geschlossen. Die Stimmung kocht. Die Band spielt gerade "Que Sera", als Tamer Bugan, flankiert von seinem Bruder Selcuk, mehreren Freunden und Krankenpflegerin Corinna Seidl, die in ihrer Freizeit aus Murnau mitgekommen ist, seinen Weg durch das Zelt nimmt. Wie viele Kilometer er hier schon gelaufen ist, kann er nicht sagen. Oft war er von 8.30 Uhr bis Mitternacht auf den Beinen. Auch dieses Jahr wollte er wieder auf der Wiesn mit dabei sein. Trotz der Auswanderung nach Bali. "Dafür hab ich die Tracht extra im Keller von meinem Bruder eingelagert." Auf den Bänken schmettern die bierseligen Besucher "The future's not ours to see - wir können die Zukunft nicht vorhersehen". Kaum einer hier hat das so schmerzlich erfahren müssen wie der Wiesn-Toni.
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