Ein Zusammenschluss des Augsburger Verkehrsverbunds AVV mit dem Münchner Verkehrsverbund MVV scheint - nachdem das Vorhaben zuletzt angesichts fehlender Finanzzusagen des Freistaats und unklarer Interessenlagen zwischen Stadt und Landkreisen an Fahrt verlor – wieder näher zu rücken. Die Stadt Augsburg als ein Gesellschafter des AVV hält nach einer eingehenden Prüfung aus Sicht der Augsburger Fahrgäste und der Stadt eine Fusion für denkbar.
Augsburg
So um die 20% der Bevölkerung besitzen kein Smartphone. Die laufen halt dann oder fahren mit dem PKW :=)
Was ist, wenn der Kunde nur analoge und nicht digitale Möglichkeiten zum Kartenkauf hat? Wie sollen - insbesote ndere alte und auch behinderte Mitbürger die Fahrkarten für den OPNV erwerben?
Sie verstehen schon den Unterschied, ob man alle Fahrkarten aus Papier abschafft, oder nur die Streifenkarten? Wenn man die Stempelautomaten nicht als absolut überflüssig ansieht, darf der AVV alle Stempler und alle Fahrscheinautomaten auf das Münchner Einheitsmaß umrüsten. Stures Festhalten an überholten Systemen aus Tradition ist halt richtig teuer. Wie schaffen es andere Verkehrsbetriebe bloß, den Ort und das Gültigkeitsdatum auf den Fahrschein zu drucken?
<"Streifenkarten oder andere Formen von Guthabenkonten gäbe es dann nur mehr noch digital."> Womit dann aber einige Bevölkerungsschichten ausgeschlossen wären und bei evtl. Systemausfällen gleich alle.
Beim letzten "Systemaufall", bin ich nach Rücksprache mit dem Fahrer kostenlos mitgefahren, weil der AVV die geniale idee hatte, die Fahrkartenautomaten am Freitag Nachmittag upzudaten. So etwas wie ein reduziertes Angebot an Fahrscheinen beim Fahrer gbt es nicht. Streifenkarten haben keinen Vorteile gegenüber Einzelfahrscheinen, außer man macht letztere absichtlich teurer, um die Gelegenheitsfahrer zu bestrafen. Es gehören einige alte Zöpfe endlich abgeschnitten.
"Streifenkarten haben keinen Vorteile gegenüber Einzelfahrscheinen, außer man macht letztere absichtlich teurer, um die Gelegenheitsfahrer zu bestrafen. " Ihr Taschenrechner ist dejustiert, Herr Rainer. Die Fahrt von Augsburg Hbf nach Bobingen Bhf., die ich oft antrat, als es noch kein Deutschlandticket gab, "kostet" 3 Streifen, also 5,13 €, eine Einzelfahrkarte 6,00 €, 87 Ct. gespart. Sie wettern wieder einmal bar der Fakten gegen die Streifenkarte. Warum nur, Herr Rainer?
Nun warum kostet der Einzelfahrschein nicht ebenfalls 5,13€? Es gaht darum, dass Sie nach 2 Fahrten auf Ihrer Streifenkarte 3 Streifen als "Abfall" haben und damit in der Abofalle feststecken, immer neue Streifenkarten kaufen zu müssen. Wenn Sie die Streifenkarte kurz vor einer Fahrpreiserhöhung kaufen, dürfen Sie 3 Euro Umtauschgebühr zahlen. Ich würde das einfach mal nur eine Schikane nennen und dem AVV mangelndes Interesse an Neukunden attestieren.
Einen echten Vorteil für den Kunden bringt eine Fusion nur dann, wenn parallele Strukturen und damit Personalstellen, vor allem auf der Führungsebene abgebaut werden, mehr Ressourcen für Fahrer vorhanden sind. Bereits heute ist es kein Problem, digitale Tickes zu lösen und an der Grenze des Verbundsystems einen zweiten Fahrschein zu kaufen. Ich bringe bei dieser Diskussion die Frage ins Rennen, ob man gleich die Stempelautomaten abschaffen könnte, anstatt sie zu vereinheitlichen. Diese sind nicht mehr als ein wartungsintensiver technologischer Dinosaurier, der immer wieder zu Streitigkeiten über die Gültigkeit einer Fahrkarte führen könnte. Fahrkarten werden am besten gleich bei ihrem Kauf entwertet. Streifenkarten oder andere Formen von Guthabenkonten gäbe es dann nur mehr noch digital.
Das sehe ich anders. Wenn aus AVV und MVV ein gemeinsamer Verbund entstünde, könnten z.B. sofort alle Schülerinnen und Schüler ihr 365-€-Ticket in ganz Südbayern nutzen und ohne Zusatzkosten von Augsburg nach München (oder umgekehrt) zu Museen und Konzerten. Ein handfester Vorteil, ganz ohne Abbau einer einzigen Stelle. Auch Eltern mit Deutschland-Ticket, deren Kinder kein ÖPNV-Abo besitzen, profitieren bei Reisen in den Großraum München, weil es im MVV eine günstige Kindertageskarte gibt. Heute lösen Familien oft ein Bayern-Ticket, auch wenn beide Eltern monatlich für das Deutschland-Ticket bezahlen.
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